Nicht so spannend

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lunamonique Avatar

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„Dunkels Gesetz“ ist der Debütroman von Sven Heuchert. Die Wege von gleich mehreren Gestrauchelten kreuzen sich.

Freund Anheuser vermittelt Richard Dunkel einen Security-Job bei einer Chemiefirma. Die stillgelegte Grube in Altglück scheint ein leichter Auftrag für sehr gute Bezahlung zu sein. Dunkel erfährt von einem Unfall in der Grube und fängt an zu recherchieren.

Dunkel und Anheuser verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Der Einstieg ist nicht packend aber gelungen. Anheuser überrascht mit seiner speziellen Sammelleidenschaft. Gewöhnungsbedürftig ist der Erzählstil. Er lässt wenig Nähe zur Hauptfigur zu. Die Charaktere haben kaum Konturen. Sie bleiben trotz Eigenarten und so manchem Erlebten blass. Hoffnungslosigkeit und Trostlosigkeit schwingen von Anfang bis Ende mit. Es wird deutlich, wie sehr schlimme Erfahrungen und Irrwege den Menschen prägen können. Die häufig auftretende Slang-Sprache lässt sich nicht immer verstehen. Wörter kommen vor, deren Bedeutung nicht jeder kennt. Träume werden zerstört. Wünsche erwachen zu neuem Leben. Vieles in diesem Krimi wirkt emotionslos und abgebrüht, aber unterschwellig blitzen Gefühle und Hoffnung durch. Hauptfigur Dunkel hat etwas von einem Anti-Helden. Er erinnert an Western-Figuren. Die Gespräche und Telefonate mit Anheuser machen ihn menschlicher. Über lange Strecken ist das Tempo sehr langsam. Es fehlt das Rätselhafte, Mitreißende. Alles steuert auf eine Eskalation zu. Es gibt wenig Überraschungen und keine raffinierte Wendung. Interessant ist das Schicksal von Marie, die durch ihre Mutter in einem gefahrenreichen Milieu aufwachsen muss. Andeutungen lassen Schlimmes erahnen. Die kurzen Kapitel sorgen für einen guten Lesefluss. Falsche Entscheidungen, Geldgier, der Abgrund scheint gleich für mehrere Protagonisten nahe. Möglichkeiten werden nicht genug ausgespielt. Die Spannung bleibt zu oft auf der Strecke. Zum Ende zieht das Tempo an. Nicht alles lässt sich gleich nachvollziehen. Dunkel zeigt mehr als einmal Herz. Die Geschichte ist rund, aber nicht so zufriedenstellend. Zum Schluss gibt es noch eine große Packung Trostlosigkeit.

Der Titel ist sehr gut in Szene gesetzt und weckt die Neugierde. Farbwahl und Details lassen das Cover kreativ erscheinen. Sehr gelungen! Das Cover passt gut zum Inhalt. Der Plot jedoch hätte gerne raffinierter gestrickt sein können. Weniger Schockierendes und lieber mehr Überraschungseffekte. Kein Krimi, der im Gedächtnis bleibt, aber trotzdem unterhaltsam.