Kniffliger Cold Case an der Ostsee

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gisel Avatar

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Gudrun Möller und ihre Kollegin Judith Engster von der Cold Case Unit der Landeskriminalpolizei werden in ein Kieler Hospiz gerufen. Ein Zeuge möchte eine Aussage machen zu einem Mord im Sommer 1992 an der Ostsee im Badeort Kalifornien. Damit wird der Fall neu eröffnet – und Gudrun muss in ihre eigene Vergangenheit eintauchen, stammt sie doch aus dem Ort selbst und kannte das damalige Opfer, auch wenn sie nicht befreundet war mit Sanna. Was die Ermittlerinnen nicht wissen: Der Täter von damals beobachtet sie beide sehr genau...

Ein bisschen holterdipolter finden die beiden Ermittlerinnen sich in einem gemeinsamen Team wieder, und so taucht auch der Leser sofort ins Geschehen ein. Schon der Prolog hatte mehr Fragen als Antworten hinterlassen, und diese ziehen sich durch die gesamten Ermittlungen. Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich, und doch ergänzen sie sich sehr gut in ihrer Arbeit, was umso wichtiger wird, je mehr die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Pikant werden die Ermittlungen dadurch, dass so viele Geheimnisse aufgedeckt werden müssen, und auch die Ermittlerinnen schweigen eisern über ihre eigenen Geheimnisse. Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, so dass sich nach und nach die Lösung ergibt. Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass mir – wie auch den beiden Kriminalbeamtinnen - eine wichtige Information fehlt, hätte das aber nie benennen können. Umso geschickter ist dann die Auflösung eingefädelt, so dass ich bis zum Schluss gespannt blieb.

Dieser Krimi hat mich bestens unterhalten können, und auch wenn hier noch etwas Luft nach oben ist, wäre ich bei einem weiteren Fall dieses Ermittlerduos gerne dabei. Neben einer Leseempfehlung vergebe ich 4 von 5 Sternen.