Gerechtigkeit hat ihren Preis

Schon auf der ersten Seite hat mich der Roman gefesselt. Im Prolog merkt man sofort, wie schwer die Hauptfigur Eva Herbergen an ihrer Vergangenheit trägt. Sie war eine erfolgreiche Strafverteidigerin, doch sie gibt ihre Zulassung zurück. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht so leicht vergessen.

Besonders spannend fand ich, wie die Geschichte sich aufbaut. Es geht um den reichen Hans Kleebach, der einen Einbrecher erschossen hat. War es wirklich Notwehr? Oder steckt mehr dahinter? Nach und nach kommen Zweifel auf.

Mir hat gefallen, wie der Autor juristische Themen erklärt. Es wird nie langweilig oder zu kompliziert. Man versteht gut, dass das Rechtssystem Lücken hat – und dass manche Menschen diese ausnutzen. Gleichzeitig stellt sich die große Frage: Was bedeutet Gerechtigkeit wirklich?

Auch die Figuren haben mich berührt. Kleebach ist kein typischer Bösewicht. Er ist eine komplexe Figur, die mal faszinierend, mal abschreckend wirkt. Eva ist stark, aber innerlich zerrissen. Sie will das Richtige tun, doch die Wahrheit ist oft nicht einfach. Und dann gibt es noch Bogdan, den Bruder des toten Einbrechers. Seine Geschichte bringt eine dunkle, traurige Seite in den Roman.