Recht und Gerechtigkeit

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leseratte1310 Avatar

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Die Strafverteidigerin Eva Herbergen mag ihren Beruf, bei dem sie die unterschiedlichsten Menschen verteidigen muss. Manche sind durch eine falsche Entscheidung in ihre Situation hineingeraten, andere haben sich bewusst für ihren Weg entschieden. Nun ist sie über sechzig und reflektiert ihre Berufstätigkeit. Sie blickt auf einige spektakuläre Fälle zurück, in denen ein dunkler Moment genügt, dass Menschen zum Täter werden.
In diesem Buch präsentiert uns die Autorin Elisa Hoven neun fiktive Fälle, die sich aber an realen Fällen orientieren. Der Schreibstil ist sachlich und gut zu lesen, aber manche Abgründe sind schwer zu ertragen.
Die beteiligten Personen sind gut und authentisch beschrieben. Im Vordergrund stehen die Opfer und Täter, aber auch Beteiligten unseres Rechtssystems.
Wie Eva hadert man damit, was Recht und was Gerechtigkeit bedeuten. Jede dieser Geschichten ist packend und lässt einen nachdenklich werden. Wenn man alle Seiten einer Straftat betrachtet, kommt es oft vor, dass einem das Urteil am Ende unverständlich, nicht richtig und nicht gerecht erscheint. Auch bei den aufgeführten Fällen in diesem Roman fragt man sich, wie man selbst entschieden hätte. In dieser Misere sieht sich zunehmend auch Eva, denn es gibt nicht nur schwarz oder weiß, Schuld oder Unschuld, viele Schattierungen liegen dazwischen. Sie muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen.
Ein fesselnder, aber auch nachdenklich machender Roman.