Zweifel und Gerechtigkeit

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vanessa:) Avatar

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Der Titel macht mich erst einmal gar nicht neugierig, aber der Klappentext hat es getan. Und dieses Buch hat mich sehr gefesselt und überrascht.

In dem Roman werden neun (fiktive) Fälle der Strafverteidigerin Eva Herbergen erzählt, die so echt wirken, als berichte jemand aus der Justiz hautnah von wirklichen Fällen! Jeder Fall steht für sich, aber während des Lesens des Buches wird schon eine Neugierde bezüglich des letzten Falls erzeugt, der das Leben der Strafverteidigerin und vor allem ihre Arbeit stark geprägt hat. Das wird immer wieder angeteasert, ohne mehr zu verraten - bis der Fall dann am Ende selbst aufgezeigt wird. Und zunächst dachte ich hier tatsächlich, dass ich den Fall gar nicht so spannend und schlimm finde wie manche der anderen Fälle, aber das Ende hat mich sehr schockiert. An dieser Stelle aber keine Spoiler.

Von allen neun Fällen haben mich mindestens sieben echt gepackt. Manche waren für mich emotionaler und fassender als andere. Vor allem "Vergewaltigung" und "Salz" fand ich sehr krass.

Die Sprache ist leicht und gut verständlich. Man kann das Buch sehr flüssig und schnell lesen, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Zeit nehmen muss man sich vielleicht auch ein paar Minuten nach jedem Fall, um diesen kurz zu verdauen und über das Gelesene nachzudenken.

Das Buch ist vor allem für jene interessant, die sich für das Strafgesetz interessieren. Aber ich würde auch sagen, für True Crime 'Fans', auch wenn es hier ja gar keine wahren Fälle sind.