Der Bösewicht

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hexelilli Avatar

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Schon die ersten Seiten haben mich gefesselt, obwohl ich erst das Gefühl hatte, ich hätte es mit einem Jugendroman zu tun. Aber da würde das Cover nicht passen. Der Bär mit der blutigen Schnauze soll sicher das Böse darstellen. Die Geschichte spielt in einer Kleinstadt in Georgia "North Falls". Hier lebt auch die große Familie Clifton, die meisten hier geboren, jeder kennt jeden. Die Namen und die Handlung sind klar, man kommt zügig durch die Zeilen. Allerdings nimmt das Private der Protagonisten viel Raum ein, außerdem viele Wiederholungen, vor allem als der Fall ein zweites Mal wieder aufgerollt wird. Darunter litt mein Lesefluss, es fehlte mir an Tempo für den wirklichen Thriller.
Während die meisten Bewohner der Stadt auf das Feuerwerk am 4. Juli warten, werden zwei junge Mädchen entführt. Deputy Emmy Clifton fühlt sich schuldig, hat sie doch vorher die Tochter ihrer besten Freundin abgewimmelt, als diese mit ihr sprechen wollte. Gemeinsam mit ihrem Vater Sheriff Gerald Clifton und den restlichen Polizeikräften, sowie viele freiwillige Helfer versucht man die Mädchen zu finden. Zwölf Jahre später wird der Hauptverdächtige aus der Todeszelle entlassen und wieder verschwindet ein junges Mädchen. Der alte Fall wird wieder aufgerollt, diesmal bekommt Emmy Unterstützung von einer Sonderermittlerin des FBI und ihrem Sohn der auch als Polizist arbeitet. Nicht nur in der Kleinstadt lauern dunkle Abgründe, auch die Familie Clifton hat so ihre Geheimnisse.
Obwohl die Autorin viele falsche Spuren legte, war mir schnell klar, um welchen Bösewicht es sich handelt. Emmy funktionierte mir eher wie eine Maschine, ich vermisste bei ihr das Menschliche. Der Auftakt dieser neuen Reihe hat mir tolle Lesestunden beschert, und ich werde sie auf jeden Fall weiter verfolgen. Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.