Langsamer Reihenauftakt - lohnt sich!

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Mit "Dunkle Sühne" liefert Karin Slaughter den spannenden Auftakt ihrer neuen North Falls-Reihe. Die Geschichte beginnt mit dem Verschwinden zweier Teenager-Mädchen während des 4.-Juli-Feuerwerks, was die beschauliche Kleinstadt North Falls in Aufruhr versetzt. Im Mittelpunkt steht Deputy Emmy Clifton, die nicht nur beruflich, sondern auch persönlich stark gefordert wird, da eines der vermissten Mädchen die Tochter ihrer besten Freundin ist.

Slaughter überzeugt mit ihrer Fähigkeit, psychologische Tiefe und überraschende Wendungen in die Handlung einzubringen. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, und die düstere Atmosphäre zieht den Leser sofort in ihren Bann. Besonders der erste Teil des Buches ist packend und gut strukturiert. Allerdings verliert die Geschichte im zweiten Teil etwas an Tempo und wirkt stellenweise langatmig. Die Vielzahl an Charakteren kann zudem verwirrend sein, und es erfordert Konzentration, den Überblick zu behalten.

Die Figuren sind vielschichtig und authentisch, auch wenn es schwerfällt, sich mit ihnen zu identifizieren. Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind komplex und tragen zur düsteren, emotionalen Stimmung des Buches bei. Der Wechsel zwischen intensiven, schnellen Szenen und ruhigeren Momenten sorgt für Abwechslung, auch wenn der Schreibstil in der deutschen Übersetzung manchmal etwas holprig wirkt.

Trotz kleiner Schwächen ist "Dunkle Sühne" ein gelungener Serienstart, der Lust auf mehr macht. Wer die Möglichkeit hat, sollte das Buch im Original lesen, um den vollen Genuss von Slaughters Schreibstil zu erleben. Für Fans von düsteren Thrillern mit psychologischer Tiefe ist dieses Buch absolut empfehlenswert!