Spannender Auftakt der neuen Reihe

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paddy123 Avatar

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Ich habe mich sehr auf „Dunkle Sühne“ von Karin Slaughter gefreut, da ich den Start einer neuen Thriller-Serie von einer meiner Lieblingsautorinnen liebe und es immer kaum erwarten kann. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn „Dunkle Sühne“ ist ein starker Auftakt, der mit düsterer Atmosphäre und einem guten Gespür für Spannungsaufbau punktet. Die Kleinstadt North Falls wird zum Beklemmungsraum, als zwei Teenager-Mädchen spurlos verschwinden – und eine von ihnen die Stieftochter der besten Freundin der Deputy Emmy Clifton ist. Besonders gut gefällt mir ihr die besondere Beziehung, die die Handlung dadurch noch persönlicher macht.

Die Autorin versteht es erneut, tragende Figuren plastisch zu zeichnen, sodass man Emmys Zwiespalt spürt: beruflicher Ehrgeiz trifft auf tief sitzende Schuldgefühle. North Falls zeigt sich als Ort der Vertrautheit – zugleich verbergen sich hinter scheinbar bekannten Gesichtern dunkle Abgründe, die einem beim Lesen eine Gänsehaut verursachen. Das Erzähltempo ist weitgehend fesselnd, bleibt aber gelegentlich in Wiederholungen stecken, was etwa als leichter Längen empfunden werden kann.

Gelungen ist nicht nur die intime Verknüpfung von Ermittlungsarbeit und persönlichem Schmerz, sondern auch der Einstieg in eine vielversprechende neue Buchserie, die Lust auf mehr macht. Die Handlung ist clever konstruiert, halte kleine Überraschungen bereit und macht neugierig auf die weitere Entwicklung der Figuren und des Settings in North Falls.

Einen Punkt Abzug gibt es für das gelegentlich etwas zu ausufernde Tempo und das teils vorhersehbare Rätselraten. Ein solider Thriller für Fans von Karen Slaughter – vielversprechend, emotional und atmosphärisch dicht.