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Starker Reihenauftakt

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stillesen Avatar

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Mit „Dunkle Sühne“ startet Karin Slaughter ihre neue Reihe, deren Auftakt ich mir nicht entgehen lassen wollte.

Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag: Beim großen Feuerwerk am 4. Juli verschwinden zwei Teenager-Mädchen spurlos. Deputy Emmy Cliffton setzt alles daran, sie zu finden, zumal eines der Mädchen die Tochter ihrer besten Freundin ist. Je tiefer sie in den Fall eintaucht, desto deutlicher wird, dass sich hinter der scheinbar idyllischen Fassade der Kleinstadt Geheimnisse und Abgründe verbergen, von denen niemand etwas ahnte. Doch für Emmy geht es nicht nur um Gerechtigkeit, sie selbst hat eine alte Schuld zu begleichen und will endlich die Chance nutzen, Wiedergutmachung zu leisten.

Wer Karin Slaughter kennt, weiß, dass Ihre Bücher sind nichts für schwache Nerven sind. Auch „Dunkle Sühne“ macht da keine Ausnahme. Schonungslos legt die Autorin den Finger in die Wunde, ihre detailreichen Schilderungen der perfiden Täterstrategien können einem beim Lesen durchaus aufs Gemüt schlagen. Und gerade das macht den Reiz aus. Slaughter schafft es immer wieder, Schmerz, Grauen und Spannung so intensiv zu verweben, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Mich hat der Schreibstil sofort gepackt. Die Erzählweise ist fesselnd, die Balance zwischen Fall und persönlichen Verwicklungen der Figuren hervorragend getroffen. Besonders gefallen hat mir, wie die Autorin ihren Charakteren Raum gibt, sich zu entfalten. Das verleiht der Geschichte Tiefe und macht aus ihr weit mehr als „nur“ einen Thriller, es ist ein Blick in menschliche Abgründe, in Schuld und Verantwortung. Der Titel der Originalausgabe trifft ins Schwarze: „We are all guilty here“.

Fazit: „Dunkle Sühne“ ist ein starker Reihenauftakt, düster, nervenaufreibend und gleichzeitig voller menschlicher Nuancen. Ein Muss für Thriller-Fans, 5/5 Sternen!