Weckt Appetit auf Urlaub, Speisen und weitere Bände

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Bereits die 31 Seiten umfassende Leseprobe zum 304-seitigen Roman "Dunkle Verwicklungen auf La Palma - Ein Kanaren-Krimi" von Flores und Santana (alias Rotraut Schöberl und Erwin Riedesser) las sich überaus interessant.
Das am 25.04.2024 unter der ISBN 978-3-548-06891-6 im Verlag Ullstein Taschenbuch erschienene Werk enttäuschte meine Erwartungen denn auch nicht, es stellt den Auftakt zu einer Serie mit den beiden sich um die Aufklärung der Todesumstände einer Promi-Leiche bemühenden sympathischen Protagonisten, die Buchhändlerin Naira Calderon und der Journalist Ben Rodriguez, dar.
Der nächste Fall für sie, "Tödliche Intrigen auf Teneriffa" wird bereits für den 26.9.2024 angekündigt und lässt auf weitere Abenteuer auf La Gomera, El Hierro, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote hoffen.
Das Cover spricht mich nur mit seiner unteren Hälfte an, die obere ist mir irgendwie zu wild; auch Prägeschrift, Buchschnitteinfärbung sowie Sandgefühl im orangefarbenen Coverteil halte ich für entbehrlich.

Die spannend erzählten und leicht lesbaren Ereignisse um den Tod des prominenten, allerdings in mehrfacher Hinsicht umstrittenen, ultrareichen madrilenischen Bauherrn Alvaro Martinez ziehen sich gut eine Woche hin, anschließend gibt es noch kurze Kapitel, in denen einige Tage bzw. Wochen später stattfindende Vorkommnisse nachgereicht werden.
Zwischen den Protagonisten knistert es gelegentlich ein wenig, verschiedene Verdächtige werden hinsichtlich Motiv, Gelegenheit und Alibi abgearbeitet. Zuweilen kam mir Ben ein wenig wie Karl Mays Old Shatterhand oder vielleicht besser noch Kara ben Nemsi vor, der mit seiner Genialität den manchmal tumben Verantwortlichen auf die Sprünge helfen musste.
Anfangs brachte ich manche Nebenpersonen, auch den spanischen Namen geschuldet, durcheinander, ein Personenverzeichnis hätte hier Abhilfe schaffen können. Ein Glossar u. a. für einige palmerische Vokabeln wäre ebenfalls hilfreich gewesen. Es gab mitunter unnötige Wiederholungen und Längen, hingegen gefielen mir leichte Abschweifungen wie z. B. über die Geschichte der Ureinwohner gut.

Eine wirklich sehr große Bühne wird hier der Kulinarik eingeräumt, Buffets, Mahlzeiten mit allen Gängen und Variationen incl. Drinks werden oft ausführlichst beschrieben. Trotz klimatisch zweifelhafter Fußabdrücke werde ich bestimmt den Papaya-Mango-Avocado-Salat und evtl. die gefüllten Zucchini ausprobieren.

Fazit:
Spannende, interessante und vergnügliche, Appetit auf Urlaub, Speisen und weitere Bände machende Lektüre -> LESEEMPFEHLUNG!