Kein PAGETURNER!

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"Dunkler Abgrund" sollte nicht als Thriller im klassischen Sinn verstanden werden, bei dem Mordfälle durch Ermittlungstätigkeiten der Polizei zur Aufdeckung des Täters und Lösung des Kriminalfalls führen. Statt dessen befindet sich der Leser von Anfang an in einem steten Perspektivwechsel von aktuellen und vergangenen, dunklen Ereignissen der verschiedenen Hauptakteure, ohne dass sich dabei zeitnah ein hilfreicher "roter Faden" ergeben würde, der Licht in das Ereignis- und Beziehungsgeflecht brächte. Dabei verwundert es und erscheint mehr als unglaubwürdig, welcher Vergehen sich Clara Lofthus als neue norwegische Justizministerin bereits in der Vergangenheit schuldig gemacht hat, ohne dass etwas an die Öffentlichkeit gedrungen zu sein scheint und auch sie offensichtlich ohne größere Gewissensbisse damit zu leben imstande ist.

Durch den ausufernden und breiten Erzählstil wird leider eine echte Spannung zunichte gemacht. Vieles erscheint abwegig und unlogisch, vor allem das Ende - wenngleich wirklich überraschend - wirkt völlig unrealistisch und konstruiert.