Bedrückend trostlos

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lillylucy Avatar

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Der Roman von Helga Hammer lässt gemäß dem Coverbild auf eine heitere Geschichte voller Lebenslust in den 50er-Jahren schließen. Beim Lesen des Klappentextes wird dem Leser jedoch schon deutlich, dass es im Leben der Elisabeth aus den österreichischen Alpen nicht immer leicht war.
Elisabeth verliebt sich, bekommt jedoch den Angebeteten nicht zum Mann und fängt daraufhin an sich selbst zu suchen, bzw. ihr Leben weiter zu gestalten.
Es spielen verschiedene Männer eine Rolle, sei es als Liebhaber, Erzeuger ihrer Kinder oder einfach als Versorger, bevor sie im Alter dann doch wohl irgendwie ihren Frieden findet.
Der Roman schildert sehr eindrucksvoll die beschwerliche, nüchterne Bergbauernwelt und die Schwierigkeiten, deren sich eine alleinerziehende Frau in damaliger Zeit ausgesetzt sah. Untermauert wird diese Trostlosigkeit durch die eigenwillige Sprache. Der Erzählstil passt zur Situation, er wirkt auf mich nüchtern und emotionslos..
Das Buch ist für mich kein Pageturner, liest sich auch nicht immer flüssig, auch wegen den Zeitsprüngen und zwischendurch hat es bei mir Kopfschütteln ausgelöst, gerade wegen den Entscheidungen der Titelfigur. Für mich nicht immer nachvollziehbar, aber wir leben auch in einer anderen Zeit. Die Story wirkt trotzdem glaubwürdig, zeitweise trist und hoffnungslos bedrückend.