Ein ganzes Leben

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philippaofhennegau Avatar

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Helga Hammer hat mit "Durch alle Zeiten" ein wunderbares Buch geschaffen. Wir folgen in zwei Zeitebenen ihrer Hauptfigur Elisabeth, einer Frau, die laut Nachwort wirklich existiert. Elisabeth will etwas aus ihrem Leben machen und das wirkt zunächst etwas sprunghaft. Als das erste Kind kommt, macht ihr Leben eine Vollbremsung.

Schon in der Leseprobe wird klargestellt, dass Elisabeths Kinder von verschiedenen Vätern sind. Und wer tappt da wohl nicht in die "Schlampe"-Fall? Doch wir folgen einem ganzen Leben durch alle Zeiten und das war geprägt von Liebe, Leidenschaft, Entscheidungen.

Helga Hammer geht sehr nah ran an die Emotionen ihrer Figuren. Ich habe mit dem einen gelitten, den anderen gehasst, hab mir den nächsten einfach weggewünscht. Nur Elisabeth, deren Entscheidungen erschienen mir stets plausibel. Lebte man als Leser ihr Leben, vielleicht wäre es ganz ähnlich verlaufen.

Helga Hammer verschont uns nicht. Aber, anders als andere Autoren, weidet sie sich nicht am Leid ihrer Figuren. Sie macht es zum Teil des Lebens und das tut in Zeiten von "So schlimm ist"-Artikeln mal wirklich gut.

Das Cover gefällt mir jetzt noch weniger als vorher. Ein so grandioses Buch hätte ich dahinter nicht erwartet. Es weckt eher die Assoziation einer 50/60-er Rockgang, nicht die eines Berglebens mit seinen Höhen und Tiefen. Ich bin froh, dass ich es gelesen habe.