Hartes Frauenschicksal!

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Der Roman von Helga Hammer "Durch alle Zeiten" beginnt mit einer Geburt.
Elisabeth, die Protagonistin des Buches bringt unter Schmerzen ein Kind zur Welt. Es ist ihr drittes Kind und alle ihre Kinder haben verschiedene Väter. Das Neugeborene ist der Sohn ihres jetzigen Mannes Josef, den sie nie liebte und der sie nicht besser behandelt als ein Stück Vieh.
In Rückblenden taucht der Leser ein in Elisabeths bewegtes Leben.
Als eines von fünf Kindern lehnt sie sich schon früh gegen ihr Schicksal auf. Sie ertrotzt von ihren Eltern den Besuch einer Hauswirtschaftsschule und glaubt so, den Grundstein für ein besseres Leben gelegt zu haben. Auf einer Hochzeit verliebt sie sich in Niklas, der aber nicht zu ihr steht und sich für eine standesgemäßere Braut entscheidet, obwohl er ihre Liebe erwidert.
Obwohl Elisabeth immer wieder versucht, bei anderen Männern ihr Glück zu finden, gelingt es ihr nicht, denn sie kann Niklas nicht aus ihrem Herz verbannen.
Helga Hammer ist es gelungen, ein schweres Frauenschicksal überzeugend darzustellen. Sie gleitet nicht ins Kitschige ab, obwohl ihre Schilderung sehr zu Herzen geht. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin die Atmosphäre der bigotten Nachkriegszeit sehr treffend zu schildern vermag.
Man spürt hautnah, wie es der Hauptfigur unmöglich ist, den Zwängen der Gesellschaft zu entfliehen. Immer wieder versucht sie, ihren Platz im Leben zu finden, kann aber nicht aus der ihr zugewiesenen Rolle ausbrechen.
Das Buch ist schon sehr bedrückend, aber wahrscheinlich auch recht realistisch geschrieben. Es gab sicher gerade in der Alpenregion viele Frauen, die ein ähnliches Schicksal wie Elisabeth erleiden mussten.
Wer also einmal ein Buch mit einem ernsthafteren Thema lesen möchte, dem kann ich den Roman von Helga Hammer durchaus empfehlen.