Lebens- wie Liebesgeschichte

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yellowdog Avatar

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Zeitlich sinnvoll versetzte Handlungsabschnitte zeigen das Leben von Elisabeth, der Protagonistin dieses Buches. Eine Lebens- wie Liebesgeschichte.
Die fünfziger und sechziger Jahre zeigen Kindheit und Jugend.
Es ist ein Leben mit Höhen und Tiefen. Die Kindheit in Armut, eine unglücklich verlaufende erste Liebe zu Niklas aber auch die schöne Zeit als sie durchsetzen konnte, auf die Haushaltsschule in England gehen zu können, schließlich auch eine Affäre, dann die Heimkehr schwanger. Heirat und Kinder.
Und all die Jahre immer wieder Niklas, obwohl sie beide mit anderen verheiratet sind.
Dass im Ablauf des Erzählens zeitlich hin- und hergesprungen wird ist effektiv, und zeigt, wie alles miteinander zusammen hängt.

Dieses Frauenportrait ist sehr realistisch, mit ihrer Stärke und ihren Fehlern, und in der jeweiligen Zeit glaubhaft verankert,

Prägend ist natürlich auch die Bergwelt, in der Elisabeth mit Ausnahme des kurzen Englandabschnitts ihr Leben verbringt.

Mich beeindruckt auch die wirklich schön gemachte, genaue Sprache, die nicht zu viel und nicht zu wenig Mittel einsetzt. Kein Wunder, dass die 1940 geborene Autorin mit Ullstein fünf einen Verlag gefunden hat, der sich intensiv um neue deutsche Literatur kümmert.
Da ist der Anspruch: Zitat: „klassisch gut erzählen, vertraute Lebenswelten erschließen, uns aber auch in Teile unserer Welt führen, über die wir wenig wissen.“. Diesen Anspruch erfüllt Helga Hammer in hohen Maße.