Paßt wenig zur Inhaltsangabe

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Aufgrund des Klappentextes, der angefügten Erinnerungen der Autorin (S. 269) im Buch und der Leseprobe hatte ich die Lebensgeschichte einer ganz anderen Frau erwartet. Die Autorin schildert ihre Freundin Elisabeth als eine Frau von großer Stärke, voller Demut und Nächstenliebe. Diese Frau habe ich in dem Buch leider nicht gefunden. Unzweifelhaft ist, daß Elisabeth in ärmlichsten Verhältnissen auf einem Bergbauernhof aufwuchs, aber schon früh den Wunsch hatte, diesem Milieu und der Armut zu entfliehen. Sie bestand deshalb auf dem Besuch einer Haushaltsschule, hat die dort erlernten Fähigkeiten aber nicht für sich genutzt. Sie muß ihrer Freundin und der Autorin dieses Buches ihr Leben ja wohl erzählt haben, sonst hätte dieses Buch nicht geschrieben werden können. Elisabeth war ständig auf der Suche nach Liebe und Anerkennung und nicht zimperlich in der Auswahl ihrer Liebhaber, was zu etlichen Tragödien führte.

Das karge Leben der Bergbauern, die Gewaltätigkeiten der Herren auf dem Hof, die sich nicht scheuten, die Mägde zu mißbrauchen, wird von der Autorin sehr gut beschrieben. Daß die Frauen ein schweres Los hatten, das geprägt war von Armut und harter Arbeit ohne jede Anerkennung macht mein Verständnis für Elisabeth und ihrem Handeln nicht größer.

Es ist ohne Frage ein interessantes Buch und jeder möchte sich bitte sein eigenes Urteil über die Bäuerin vom Brandstätterhof bilden.