Schwere Zeiten

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steffi kohl Avatar

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Schon das Cover gibt einen sehr guten Ausblick auf die im Roman behandelte Epoche; die 50er Jahre. Wir werden von der Autorin Helga Hammer in diese Zeit mitgenommen; in eine ganz andere Zeit als heute. Moralvorstellung, Platz der Frau in der Gesellschaft sind gänzlich andere und uns heute größtenteils glücklicherweise fremd.
Elisabeth , 17 Jahre jung aus der Alpenbergwelt Österreichs. Das ist die Hauptheldin, um sie dreht sich die Geschichte.
Der örtliche Handlungsbogen spannt sich von ihrem Bergdorf nach England und zurück, der zeitliche von ihrer Kindheit bis hin zur erwachsenen Frau.
Elisabeth ist eigentlich nicht die Tänzerin, die das Cover uns suggeriert zu sein. Aber vielleicht spiegeln sich ja genau darin ihr Träume wider. Ihre Träume eines besseren Lebens , weniger in Armut und nicht der männlichen Willkür ausgesetzt.
Sie tanzt nicht durch alle Zeiten, aber geht mehr und mehr aufrecht durch diese. Sie ist eine starke Frau; eine Frau mit Ecken und Kanten, auch wenn sie immer wieder durch die damaligen gesellschaftlichen Schranken in ihre gewiesen wird. Man muss die Protagonistin nicht lieben, aber Respekt haben vor ihrem Mut, diese Grenzen immer wieder auszuloten und manchmal erfolgreich zu durchbrechen.
Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt, die Zeitebenen werden aber stimmig mit einander verbunden.

Helga Hammers Roman passt gut in die "Kopfkino-Edition" .Der Leser wird mitgenommen in Elisabeths Bergwelt, auch in die anderen Stationen ihres Lebens, aber bei den Bergen gelingt es der Autorin besonders intensiv , und deshalb so erfolgreich. Das Buch ist zwar etwas stark zergliedert, aber wenn man sich in das Werk vertieft, kann man den Geschehnissen problemlos folgen.