berührend, tragisch, schön
Ruhig und überlegt schreibt Christopher Kloeble in seinem Roman über das berührende Leben von Arkadia Frank.
Er nimmt den Leser mit in die Gedankenwelt eines 13-jährigen Mädchens, die der Vorstellung unterliegt, ihre Mutter käme von ihrem „ kurzen Weggehen“ zurück, wenn sie singt und dadurch von ihrer Mutter gehört würde. Dies erreicht sie - so ihr Gedanke - am besten in einem berühmten Knabenchor! In einer subtilen Schreibweise erfährt man mehr über das Leben von Arkadia, den schmerzlichen Verlust über die geliebte Mutter und das Gefühlschaos und die schweigende Traurigkeit vom Vater. Arkadia empfinde ich, als Leser, sehr gerade heraus , impulsiv aber strikt und sie lässt sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen. Sie kämpft um einen Platz im Leben und im Chor. Ihre Mitmenschen verstehen sie oft nicht, sie mobben Arkadia und wirken daher schwach oder auch hilflos - doch ihr Talent wird erkannt. Kloeble versteht hiermit einen wunderbaren, tiefgründigen Roman über das Leben zu schreiben, der nicht nur in Moll geschrieben wurde, sondern auch mit Tönen in Dur. Wer je in einem Chor gesungen hat, fühlt sofort Freude über die Zeilen des Weihnachtsoratorium, oder die Erwähnung von Carmina Burana. Ein Gefühl, das Arkadia mit ihrer Mutter verband - die Freude und Liebe zur Musik. Das Ende des Romans fand ich traurig, erschütternd, aber auch voller Liebe. Lesenswert!