Der Buchtitel gilt auch für den Leser

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arnoe Avatar

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Nach der Leseprobe erwartete ich ein wenig mehr Leichtigkeit von dem Roman.
Christopher Kloeble hat eine sperrige Figur erfunden, deren Motive - aus nachvollziehbaren Gründen - sich nicht immer erklären lassen.
Moll Fink lässt uns an ihrem Leben und ihren Gedanken teilhaben, ohne dass die Gedanken uns weiterbringen würden. Wir teilen Gefühle, die nicht meine eigenen wären, wir teilen den Zorn, dessen Ursache sowohl in der Phase ihres Lebens als auch in der Vergangenheit begründet werden kann.
Das macht es schwer, sich einfach zu unterhalten zu lassen. Demnach musste ich mehrfach pausieren, um mir eine Verarbeitung des Gelesenen zu ermöglichen, obwohl ich die rund 200 Seiten durchaus an einem Tag hätte lesen können.

Koebles Stil ist angenehm lesbar, aber das Thema, und hier geht es nun wirklich nicht um Musik und ein Mädchen, das unbedingt in einen Knabenchor aufgenommen werden will, lässt mich teilweise recht deprimiert zurück.

Aber es ist ein gutes Buch, obwohl mir der Inhalt nicht immer gefällt. Moll lebt in meinem Kopf, ich durfte sie kennenlernen, ohne tatsächlich mit ihr leben zu müssen.
Die Auflösung des großen Geheimnisses, um das Verschwinden der Mutter, hätte ich persönlich nicht benötigt. Der Roman hätte auch so von mir eine gute Bewertung erhalten.