Ein Lied voll Poesie und Schmerz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
alocasia Avatar

Von

„Ich nenne solche Leute Pentatoniker. Sie können in fünf Tönen denken. Alles jenseits dieser Töne ist für sie fremd oder, wie die Jungs sagen würden, kacke.“ (S.40)


Arkadia Fink, Moll genannt, ist 13 Jahre alt und laut eigener Aussage musikalisch hochbegabt. Eines Tages wird eine weltberühmte Sängerin aus ihr werden. Die Liebe zur Musik hat sie von ihrer Mutter vermittelt bekommen, die vor acht Monaten „kurz weggegangen“ ist. Damit ihr Mutter zurückkommt, um sie zu hören, will Arkadia in einem weltberühmten Knabenchor mitsingen. Das Problem ist nur sie ist kein Knabe, allerdings hält Arkadia auch nicht viel von Konventionen.


Der Schreibstil ist wunderschön poetisch und dabei oft humorvoll. Man muss beim Lesen immer wieder schmunzeln. Aber es gibt auch viele traurige und ernste Stellen, die wirklich sehr berühren, es hat mir ganz poetisch das Herz gebrochen.

Besonders toll fand ich die Protagonistin. Sie ist eine Figur, die man einfach ins Herz schließen muss. Sie ist wunderbar klug, verletzlich und charmant und gibt nie auf, obwohl es das Leben nicht gut mir ihr gemeint hat. Egal, welche Mauern ihr in den Weg gestellt werden, sie geht mit dem Kopf voran hindurch. Ich werde sie und ihre Geschichte noch sehr lange mit mir tragen.

Besonders schön ist auch, wie viel Musik in diesem Buch steckt. Es geht nicht nur um Musik, das Buch „spricht“ auch durch Musik. Für mich als ehemalige Chorsängerin war es perfekte Lektüre. Jeder Abschnitt ist wie ein Satz in einem Musikstück aufgebaut, mit Tempoangaben, die man auch beim Lesen spürt. Das macht das Buch besonders und sehr musikalisch – fast so wie Moll, aber auf eine eigene, liebevolle Art.

Leseempfehlung!