Ein Mädchen kämpft um das scheinbar Unmögliche
Es ist Anfang der 1990er Jahre und Arkadia Fink, genannt Moll, ist 13 Jahre alt und liebt die Musik. Sie lebt allein mit ihrem Vater, der grundsätzlich liebevoll ist, darum kämpft, wirtschaftlich über die Runden zu kommen und dem aber auch manchmal „die Hand ausrutscht“.
Die Mutter ist ein Freigeist, unkonventionell und begabt passt sie nicht so wirklich in ein kleines bayrisches Dorf. Sie hat ihrer Tochter die Liebe zur Musik vermittelt, mit ihr schräge Abenteuer erlebt und sie in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Individualität bestärkt. Beethoven sei eine Frau gewesen, ist die Mutter überzeugt, und mit ihr die Tochter, für die Beethoven damit ein großes Rollenvorbild ist, denn auch Moll ist fest entschlossen, als Lichtgestalt in die Musikgeschichte einzugehen.
Leider ist die Mutter vor etwa einem Jahr „kurz weggegangen“, wie Moll sich immer wieder erinnert und auf ihre Rückkehr hofft. Immerhin schickt sie der Tochter in unregelmäßigen Abständen per Post einzelne Sätze einer selbst komponierten Symphonie zu. Dann gibt es auch noch Bernhardina im Altersheim, eine gute Freundin von Arkadia, mit der das Mädchen regelmäßig telefoniert und sie besucht.
Vor diesem Hintergrund werden an den bayrischen Schulen Talente für einen renommierten Knabenchor gesucht, dazu kommt eine Frau an die Schulen und lässt die Kinder vorsingen. Sie bemerkt Molls Talent, doch leider… es ist ein Knabenchor und dort werden keine Mädchen aufgenommen, so heißt es. Doch dabei wird die selbstbewusste und entschlossene Arkadia es nicht bewenden lassen. In dem humorvoll und berührend erzählten Buch erleben wir mit, wie sie darum kämpft, sich einen Platz in diesem Chor zu erobern, allen Widerständen zum Trotz.
Passend zum Thema ist das Buch in fünf Sätze einer Symphonie eingeteilt, die sich in Ausdruck und Tempo unterscheiden: von schnell, aber nicht zu schnell, über sehr lebendig bis zu langsam, dann wieder schneller und schließlich so, wie einem gerade ist.
Beeindruckt hat mich an diesem Buch ganz besonders das Selbstbewusstsein der gewitzten Arkadia, die von dem Autor sehr treffend und glaubwürdig porträtiert wird, sodass ich mich von Anfang an mit ihr zutiefst verbunden gefühlt und mit ihr mitgefiebert habe. Das aus der Ich-Perspektive geschriebene Buch hat sich für mich angefühlt, als wäre es tatsächlich die eigene Erzählung eines ganz besonderen, begabten und eigensinnigen Mädchens am Anfang der Pubertät. Hier ein zwei Zitate aus dem Buch zur Illustration:
„Ich war eine Sängerin des Knabenchors. Der Knabenchor wusste das nur noch nicht.“ (S. 42)
„Auf der Busfahrt zum Kurkonzert sprach niemand. Für manche Knaben aus dem Landkreis war es der erste Auftritt. Sie waren nervös. Ich nicht.“ (S. 176)
Insgesamt ist es ein humorvolles und unterhaltsames, dabei zugleich tiefgründiges Buch über die Liebe zur Musik und das unerschütterliche Festhalten an eigenen Zielen, den Umgang mit scheinbar unüberwindbaren Hindernissen, das Anders-Sein und die Suche nach Anerkennung und Zugehörigkeit sowie das Verfolgen der eigenen Träume. Dabei kommen die Lesenden der Ich-Erzählerin sehr nahe, erleben ihren Kampf im Außen genauso wie im Innen mit und können sich tief berühren lassen. Es ist auch ein Buch, das sich für Gleichberechtigung einsetzt und tief für das Thema Diskriminierung sensibilisiert. Ein Kompliment an den männlichen Autor, sich so gut in ein jugendliches Mädchen hineinversetzen zu können und sich diesem wichtigen Thema angenommen zu haben.
Ich kann dieses Buch einer breiten Leserschaft, angefangen von Jugendlichen bis zu Erwachsenen jeglichen Alters, nur wärmstens empfehlen! Für mich wird es ganz bestimmt nicht das letzte Buch dieses talentierten Autors bleiben.
Die Mutter ist ein Freigeist, unkonventionell und begabt passt sie nicht so wirklich in ein kleines bayrisches Dorf. Sie hat ihrer Tochter die Liebe zur Musik vermittelt, mit ihr schräge Abenteuer erlebt und sie in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Individualität bestärkt. Beethoven sei eine Frau gewesen, ist die Mutter überzeugt, und mit ihr die Tochter, für die Beethoven damit ein großes Rollenvorbild ist, denn auch Moll ist fest entschlossen, als Lichtgestalt in die Musikgeschichte einzugehen.
Leider ist die Mutter vor etwa einem Jahr „kurz weggegangen“, wie Moll sich immer wieder erinnert und auf ihre Rückkehr hofft. Immerhin schickt sie der Tochter in unregelmäßigen Abständen per Post einzelne Sätze einer selbst komponierten Symphonie zu. Dann gibt es auch noch Bernhardina im Altersheim, eine gute Freundin von Arkadia, mit der das Mädchen regelmäßig telefoniert und sie besucht.
Vor diesem Hintergrund werden an den bayrischen Schulen Talente für einen renommierten Knabenchor gesucht, dazu kommt eine Frau an die Schulen und lässt die Kinder vorsingen. Sie bemerkt Molls Talent, doch leider… es ist ein Knabenchor und dort werden keine Mädchen aufgenommen, so heißt es. Doch dabei wird die selbstbewusste und entschlossene Arkadia es nicht bewenden lassen. In dem humorvoll und berührend erzählten Buch erleben wir mit, wie sie darum kämpft, sich einen Platz in diesem Chor zu erobern, allen Widerständen zum Trotz.
Passend zum Thema ist das Buch in fünf Sätze einer Symphonie eingeteilt, die sich in Ausdruck und Tempo unterscheiden: von schnell, aber nicht zu schnell, über sehr lebendig bis zu langsam, dann wieder schneller und schließlich so, wie einem gerade ist.
Beeindruckt hat mich an diesem Buch ganz besonders das Selbstbewusstsein der gewitzten Arkadia, die von dem Autor sehr treffend und glaubwürdig porträtiert wird, sodass ich mich von Anfang an mit ihr zutiefst verbunden gefühlt und mit ihr mitgefiebert habe. Das aus der Ich-Perspektive geschriebene Buch hat sich für mich angefühlt, als wäre es tatsächlich die eigene Erzählung eines ganz besonderen, begabten und eigensinnigen Mädchens am Anfang der Pubertät. Hier ein zwei Zitate aus dem Buch zur Illustration:
„Ich war eine Sängerin des Knabenchors. Der Knabenchor wusste das nur noch nicht.“ (S. 42)
„Auf der Busfahrt zum Kurkonzert sprach niemand. Für manche Knaben aus dem Landkreis war es der erste Auftritt. Sie waren nervös. Ich nicht.“ (S. 176)
Insgesamt ist es ein humorvolles und unterhaltsames, dabei zugleich tiefgründiges Buch über die Liebe zur Musik und das unerschütterliche Festhalten an eigenen Zielen, den Umgang mit scheinbar unüberwindbaren Hindernissen, das Anders-Sein und die Suche nach Anerkennung und Zugehörigkeit sowie das Verfolgen der eigenen Träume. Dabei kommen die Lesenden der Ich-Erzählerin sehr nahe, erleben ihren Kampf im Außen genauso wie im Innen mit und können sich tief berühren lassen. Es ist auch ein Buch, das sich für Gleichberechtigung einsetzt und tief für das Thema Diskriminierung sensibilisiert. Ein Kompliment an den männlichen Autor, sich so gut in ein jugendliches Mädchen hineinversetzen zu können und sich diesem wichtigen Thema angenommen zu haben.
Ich kann dieses Buch einer breiten Leserschaft, angefangen von Jugendlichen bis zu Erwachsenen jeglichen Alters, nur wärmstens empfehlen! Für mich wird es ganz bestimmt nicht das letzte Buch dieses talentierten Autors bleiben.