Halbe Note
Es ist viel gelungen an diesem Buch. Die Figur der Arkadia Fink etwa, des Mädchens, das in „dem“ Knabenchor mitsingen möchte und dafür alles tut. Auch ihre Freundin Bernhardina, die sie regelmäßig trifft, und die wirklich zuhören kann, die gruseligen Pädagogen und die inspirierende Gesangslehrerin habe ich sofort vor Augen. Letztlich überzeugt mich der Roman aber nicht, und das liegt nicht an der Handlung. Die ist lesenswert und auch spannend erzählt. Einmal Lesen empfehle ich durchaus für „Durch das Raue zu den Sternen“! Die Ecken, an denen ich hängenbleibe, möge andere Lesende nicht stören. Und wer die Geschichte und ihre Personen verfolgt und sich davon nicht aufhalten lässt, der hat sicher Freude an dem Buch. Mich stören sie aber. Die Darstellung des Chores etwa als brutale Leistungshierarchie, in der man sich nur auf der Bühne sicher fühlen kann, die beharrlich wiederholten wenigen Details der Gesangstechnik. Und warum singt ein 13jähriger Mezzosopran ausgerechnet diese Arie und das ohne Begleitung oder Probe? Das will mir nicht ins Ohr. Langweilig ist das Ganze an keiner Stelle, und vergessen werde ich Arkadia bestimmt nicht. Ich wünsche Ihr alles Gute. Vielleicht kann eine Verfilmung die Ecken abrunden?