Leider wurde Potenzial verschenkt

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arsinoe Avatar

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INHALT
Christopher Kloeble erzählt in seinem Roman "Durch das Raue zu den Sternen" die Geschichte der 13-jährigen Arkadia Fink. Sie träumt davon, im Knabenchor mitzusingen und hofft auf die Rückkehr ihrer Mutter. Letztere hat die Familie vor acht Monaten verlassen. Seitdem ist nichts mehr wie es war. Arkadias Vater kann nicht mehr arbeiten und weint ständig. Arkadia hingegen will unbedingt eine berühmte Sängerin sein und geht verbissen ihren Weg. Ihre beste Freundin ist die über 80-jährige, südafrikanische Musiklehrerin Bernhardina.

MEINUNG
Dieser ungewöhnliche Plot hat von Anfang an mein Interesse geweckt. Denn ich wollte unbedingt wissen, ob Arkadia es schafft, Teil des Knabenchors zu werden. Und so viel sei verraten, ihre Mühen sind nicht umsonst, doch der Weg dorthin ist steinig (vgl. Titel). Trotz ihrer erst 13 Jahre ist Arkadia eine mutige wie reflektierte Persönlichkeit. Durch die Kraft der Musik kann sie ihre Traumen überwinden. Doch hierbei verliert sich Kloeble viel zu häufig in Wiederholungen. Die Handlung tritt ein ums andere Mal auf der Stelle, wenn er Flashbacks aus der Vergangenheit von Arkadias Mutter einstreut. Dadurch wurde der Lesefluss jedes Mal wieder unterbrochen. Und leider lüftet sich das Geheimnis um das Verschwinden von Arkadias Mutter erst am Romanende. So sehr ich Arkadias Coming-of-Age-Geschichte mochte, so wenig konnte ich mit den Rückblicken in die Vergangenheit anfangen. So verbleiben viele spannende Ansätze ungenutzt. Kloebles sensible Erzählweise hat mich hingegen vom ersten Satz an fasziniert.

Das mit rauen Pinselstrichen gemalte Cover finde ich ganz zauberhaft auf die Story abgestimmt. Es zeigt den Ausschnitt des Oberkörpers eines jungen Mädchens (wahrscheinlich Arkadia) auf einer Wiese inklusive Spatz. Auch der Titel als Hommage an das lateinische Zitat "Per aspera ad astra" passt perfekt zu Arkadias Entwicklung - einem Wechselspiel aus hartem Schicksal und erkämpften Erfolg.

FAZIT
Ein an sich interessanter Entwicklungsroman, der mir erzählerisch aber zu häufig auf der Stelle trat, gleichwohl die junge Hauptfigur die Lektüre wert ist.