Was ist wahr, was ist Traum?

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Das ist ein wundervolles Buch. Der Roman „Durch das Raue zu den Sternen“ von Christopher Kloeble, erschienen im Verlag Klett-Cotta, erzählt die Geschichte von Arkadia, genannt Moll, die ihre Mutter verloren hat, diesen Gedanken aber verdrängt. Ihre Mutter sei nur mal kurz weggegangen, sagt sie sich.

Von ihrer Mutter hat sie die Liebe und das Verständnis für klassische Musik geerbt bzw. „eingeimpft“ bekommen. Sie liebt, wie ihre Mutter, die 9. Sinfonie von Beethoven, der nach fester Überzeugung ihrer Mutter eine Frau gewesen sei.

Das Buch versetzte mich in eine unwirkliche, poesievolle Stimmung, scheint Moll doch ein träumerisches, eigenbrötlerisches und selbstbewusstes Wesen zu sein.
Sie weiß, was sie will. Sie will Mitglied in einem Knabenchor und später eine weltberühmte Solistin werden. Dafür nimmt sie viele Schwierigkeiten in Kauf.

Das Buch hat mich sehr berührt. Die eigenwillige Sprache, die unfreiwillige Komik in manchen Situationen, die besondere Logik von Moll, ihr Handeln, das allen Erwartungen widerspricht. Wenn sie etwas will, tut sie alles dafür. Dann ist sie zäh und geduldig und hartnäckig und pfeift auf die Meinungen der anderen.

Dennoch ist sie nur ein 13-jähriges Mädchen, das ohne Mutter in einer schwierigen Welt zurechtkommen muss. Ein Buch, dessen Inhalt lange nachhallt.