Zu laut für meinen Geschmack

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bluesjj Avatar

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Bringen wir es auf den Punkt: Das war leider so gar nicht mein Buch. Erwartet hatte ich eine Story, die berührt und die auf eine positive Art kraftvoll und ermutigend ist. Doch das habe ich beim Lesen so nicht empfunden. Dabei spielt Kraft im wahrsten und im übertragenen Sinn durchaus sehr häufig eine wichtige Rolle in dem Buch – leider eher im negativen Sinn: Arkadia versucht mit allen (durchaus sehr unkonventionellen) Mitteln als Mädchen im Knabenchor aufgenommen zu werden. Mit Gewalt bringt sie diejenigen zum Schweigen, die sie auf ihre Mutter ansprechen. Mit aller Kraft scheint sie den Grund zu verdrängen, warum ihre Mutter nicht mehr da ist. Das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Vater ist ein einziger Krampf. Die Mutter ist alles andere als eine Konstante in ihrem Leben und dennoch die Person, von der sie sich am meisten wünscht, gesehen zu werden. Auch sonst scheint alles und jeder eine Herausforderung zu sein, der man kampfbereit und/oder mit großer Klappe entgegentreten muss. Ihre Liebe zur Musik hat kaum noch etwas Harmonisches, sondern ist eher von Ehrgeiz und Druck geprägt. Auch die Gesangslehrer üben häufig massiven Druck auf die Kinder aus. Die Kinder im Chor sind eher Gegner als Team … Und über allem schwebt die Frage: Steckt hinter dem „Ich will berühmt werden“ wirklich die richtige Intuition? Will sie wirklich um ihretwillen berühmt werden und Musik machen? Ich denke nicht. Und genau das hat mich beim Lesen entmutigt und verhindert, dass mich die Geschichte berührt.
Leider bekommt das Buch so von mir nur 2,5 Sterne.