Herrschaft der Farben

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sago Avatar

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Das Wort Pageturner habe ich lange nicht verwendet und verbinde es sonst eher mit Thrillern. Dieses Buch hat sich für mich aber tatsächlich als Pageturner entpuppt. Die Autorin hat hier einfach alles richtig gemacht und hat mich durchweg begeistert.

Die junge Adlige Laelia gehört einer Dynastie an, in der die Herrschenden die Bürgerlichen mit ihrer Familienfarbe auf magische Weise zeichnen. Es gehört quasi zum Ritual des Erwachsenwerdens, einen Bürgerlichen so in einer Jagd zu unterwerfen und zum Diener zu machen. Doch als Laelia das Los ihres Gejagten ziehen will, geschieht das noch nie Dagewesene: Sie zieht selbst das Los einer Gejagten. Und ihr Jäger ist ausgerechnet ihr Freund Laurent.

Mit der Ankunft auf der Insel Arc-en-Ciel, auf der die Jagd traditionell stattfindet, nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf. Die Schilderung, wie Laelia sich in ihrer neuen Rolle zurechtfinden und erkennen muss, dass kaum etwas ist, wie es schien, ist rundum gelungen. Und auch das Worldbuilding, das nun um die farbenprächtige Insel erweitert wird, punktet auf ganzer Linie.

Laelia ist eine ebenso sympathische wie starke Protagonistin. Auch die Nebencharaktere sind plastisch ausgearbeitet, so dass man je nach ihrer Rolle schnell entsprechende Gefühle entwickelt.

Bis zum packenden Ende habe ich mitgefiebert und natürlich gibt es einen Cliffhanger, der noch ungeduldiger auf den zweiten Teil warten lässt. Wie ich gesehen habe, wird dieser vom Verlag erneut wunderschön gestaltet.