Patrick Lee, Dystopia

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bücherkarin Avatar

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_Inhalt:_ Im streng geheimen Forschungszentrum Border Town ist durch einen technischen Unfall ein  Portal entstanden, durch das immer wieder hochtechnisierte Objekte kommen, die nicht von Menschen erdacht und erschaffen wurden, sog. Entitäten. Paige Campbell, tätig für die Forschungsgruppe Tangent hat durch solch eine Entität in die Zukunft geschaut und eine zerstörte Welt ohne Menschen sehen müssen. Um diese - bereits in 4 Monaten drohende - Katastrophe noch abzuwenden, stellt sie das Gerät dem amerikanischen Präsident vor. Auf der Rückfahrt von Washington D.C. wird der Konvoi der Forschungsgruppe überfallen und alle bis auf Paige werden alle brutal niedergemetzelt. Kurz vor ihrer Gefangennahme gelingt es Paige, ihre engste Vertraute Bethany über Handy zu instruieren, sofort mit der Zwillings-Entität aus Border Town zu verschwinden, und alles daran zu setzen, die drohende Katastrophe abzuwenden. Da Paige die berechtigte Befürchtung hat, dass der Präsident hinter dem Überfall steckt, warnt sie Bethany eindringlich, keine öffentlichen Stellen um Hilfe zu bitten. Die einzige Hilfe könnte sie von Paige´s Ex-Freund Travis Chase bekommen, der mit einer anderen Identität in Atlanta lebt.

Auch auf die Gefahr hin, nicht zurückkommen zu können, wagen es Bethany und Travis, in die Zukunft zu steigen (mit Hilfe einiger Indizien können sie errechnen, dass sie der Jetzt-Zeit 73 Jahre und 2 Monate voraus sind) und sind geschockt von den Ruinen, die sie sehen. Auf abenteuerliche Weise gelingt es ihnen, Paige zu befreien und zu dritt machen sie sich in die Wüstenstadt Yuma auf. Sie hoffen, dort die Ursache der Katastrophe zu erfahren und ein Mittel zu finden, die Gefahr noch abzuwenden. Die Zeit drängt, die zu erwartenden Gefahren sind nicht kalkulierbar und ihre unbekannten Gegenaspieler ruhen nicht.

_Meinung:_ Ein Techno-Thriller mit hochbrisantem Inhalt, aber leider nicht gut umgesetzt. So hat mich zwar die Neugier ständig zum Weiterlesen getrieben, aber die Aktionen waren teilweise so platt, es wurde so viel geschossen, dass es streckenweise schon wieder langweilig wurde. Die Protagonisten agieren größtenteils wie Automaten, die Charaktere sind flach beschrieben, ich konnte einfach nicht mit ihnen mitfühlen. Dass bei einem Science-Fiction die wissenschaftlich-technische Seite unfassbar ist, ist klar, aber müssen deshalb auch die Menschen so hölzern sein? So laufen die drei beispielsweise Stunden durch eine Wüstenstadt, sehen die schrecklichsten Dinge, müssen fliehen, fahren 50 Meilen auf Fahrradfelgen, und als sie in die Nähe einer Beregnungsanlage ankommen, lassen sie sich nicht einmal das Wasser übers Gesicht laufen....

Ich weiß, dass viele Leser es anders sehen werden, aber ich kann nicht von Spannung pur sprechen. Ich finde es einfach nur schade, eine Dystopie ist ja eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung, die auf eine bedenkliche Entwicklung in der Gegenwart aufmerksam macht - und das tut dieser Thriller, nur leider nicht fesselnd.