Dystopie

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lila bücherwelten Avatar

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Die Menschheit springt also jetzt dank Portalen zwischen verschiedenen Planeten hin und her. Nur einige wenige mit einem Gendefekt können das nicht tun, weil sie nur auf der Erde überleben. Ich frage mich, wie genau dieser Defekt aussieht. Liegt es am Sauerstoff? Haben sich die Menschen so weiterentwickelt, dass sie keinen Sauerstoff mehr zum Leben brauchen?! Das würde mich wirklich interessieren.
Dass die Protagonistin Historikerin werden möchte, gefällt mir sehr gut, da ich das selbst auch tue. Dafür bekommt sie auf jeden Fall einen Pluspunkt. Allerdings finde ich es etwas nervig, dass ständig der Leser direkt angesprochen wird. Dadurch wirkt die Geschichte nicht so ganz rund und ein wenig hölzern, meiner Meinung nach.
Ziemlich erschreckend war, dass die Eltern ihre "behinderten" Kinder einfach verstoßen und ihre Ehe dann sogar noch auflösen. Als wäre es so dramatisch, wenn das Kind nur auf einem Planeten leben kann!? Das fand ich doch ziemlich makaber. Gibt es so etwas wie echte Gefühle nicht mehr im Jahr 2788? Ansonsten kann ich mir das nicht erklären.
Die Institution ProEltern ist höchst interessant. Männer und Frauen mit großer Autorität, die sich um die Kinder kümmern, die von ihren Eltern verstoßen wurden.
Sicher Job und selbst dann ein sicheres Einkommen, wenn man nichts tut und seine Zeit nur vertrödelt - das Leben auf der Erde scheint ziemlich anders zu sein als heute...
Jarra will also einen Grundkurs mit Studenten von einem anderen Planeten besuchen. Da diese ohnehin auf die Erde kommen müssen, um die Geschichte der Menschen nachzuvollziehen, dürfte das auch nicht unmöglich sein. V.a. da Jarras ProMum ihr helfen wird. Ich kann Jarra sehr gut verstehen. Sie will sich selbst und den "normalen" Menschen ohne Gen"defekt" beweisen, dass auch sie völlig normal ist. Sie will endlich wissen, ob sie sich tatsächlich so sehr von den anderen unterscheidet, wie diese denken.
Seltsam finde ich, dass Jarra irgendwie sehr auf Beine fixiert zu sein scheint. Sie sagt nie, dass ein Junge/Mann hübsch aussieht, sondern nur, dass er "schöne Beine" hat. Was es damit nur auf sich hat?
Es ist auch etwas befremdlich, dass alle Menschen am selben Tag Geburtstag haben. Jarra sagt ja sogar, dass sie glaubt, es sei unübersichtlich gewesen, als alle Menschen an verschiedenen Tagen ihren Geburtstag feierten.
Die Art, wie man Ehen schließt, ist ja auch höchst interessant. Man muss drei Monatsverträge schließen, um dann nach einem Jahr heiraten zu können.
Am Ende der Leseprobe bricht Jarra auf , um ihren Plan zu verwirklichen. Ich bin ehrlich gespannt, ob sie es schafft, sich als ganz „normal“ auszugeben und wie es mit ihr weitergeht.