Teenagerprobleme mal ganz anders

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waldeule Avatar

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Jugend-Science-Fictions gehören nicht zu meinem bevorzugten Bücherbeuteschema. Dennoch hat mich das ausdrucksstarke Cover und die Kurzbeschreibung neugierig gemacht, die Leseprobe anzutesten. Und siehe da - ich fand die Geschichte rund um die junge Erwachsene Jarra, die aufgrund einer Krankheit gezwungen ist auf der Erde zu leben, originell und spannend. Die Einführung der Person ist gut gelungen, ich habe nicht nur ihre gesamte Vorgeschichte erfahren, sondern konnte auch in diesen wichtigen Tagen des Erwachsenenlebens mit ihr mitfühlen. Dies war auch noch sehr kurzweilig und unterhaltsam, wenn auch der Schreibstil ungewöhnlich ist. Jarra erzählt dabei in der Ich-Form und spricht noch dazu den Leser immer wieder direkt an. Aufgefallen ist mir dabei, dass sie das Wort eigentlich an Gleichaltrige auf anderen Planeten richtet, dafür aber sehr viele Alltäglichkeiten erklärt, die denen eigentlich bekannt sein müssten. Doch diese Diskrepanz stört das Lesevergnügen nicht weiter. Die Autorin bringt so alle Erklärungen unter, die uns das zurechtfinden im Jahre 2789 erleichtern. Wenig subtil, aber für den entspannenden Lesefluß, ohne großes Nachdenken, von Vorteil.

Witzig fand ich etliche Details, die sich bis dahin geändert haben, so die Fokussierung auf Beine oder die Kommerzialisierung von Kunst. Die Autorin hat sich merklich Mühe gegeben, eine stimmige Zukunftsvision zu entwickeln. Dabei greift sie Probleme auf, die jungen Erwachsenen von heute genauso auf der Seele brennen wie Jarra: die Suche nach der eigenen Identität, die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdbild und das Austesten von Grenzen.

Fazit: Gelungene Reise ins Jahr 2789, auf der ich gerne erfahren würde, wie es mit Jarra weitergeht.