Die Prüfung

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kleinervampir Avatar

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Buchinhalt:

600 Jahre in der Zukunft. Die Erde wie wir sie kennen, gibt es so nicht mehr. Die Menschheit hat zum großen Teil den Planeten verlassen, um andere Welten zu besiedeln. Die Portaltechnologie machte den Exodus möglich – jedoch können nicht alle Menschen teleportieren. Jarra ist 17 und einer davon. Da sie von Geburt an einen Gendefekt hat, kann sie die Erde niemals verlassen – andernfalls würde sie sofort sterben. Diese „Behinderung“ macht Jarra zu einem Außenseiter, die übrigen Menschen nennen die Behinderten „Affen“ und sehen in ihnen wertlose Menschen zweiter Klasse. Von ihren leiblichen Eltern verstoßen wächst sie in einer Art Heim zusammen mit anderen Kindern auf, die dieselbe Behinderung haben, wie sie.
Jarras Traum ist es, zu studieren – unerkannt unter „normalen“ Jugendlichen aus anderen Sektoren des Universums. So legt sie sich eine erfundene Identität zu und bewirbt sich an der Universität der „Exos“, der Außerweltler – und wird prompt genommen. Nur ihr Professor kennt ihre wahre Herkunft und weiß von ihrem Geheimnis. Jarra und ihre Mitstudenten arbeiten dann als Archäologen in den Ruinen der Millionenstadt New York, die vor langer Zeit verlassen wurde. Als ein Ausgrabungsteam verschüttet wird, gelingt es Jarra und ihrem Kommilitonen Fian, den Verunglückten zu retten. Immer weiter verstrickt sich Jarra in ihre erfundene Identität und kommt auch Fian immer näher, bis sie schließlich einen „Paaringsvertrag“ abschließen, ein Äquivalent zu einer Verlobung. Doch Fian weiß nicht, dass Jarra die Erde niemals verlassen kann. Als ein Sonnensturm über die Erde hereinbricht und alle Portale ausfallen, reiht sich ein Unglück an das nächste. Jarra sagt Fian schließlich die Wahrheit und Fian stößt sie von sich. Kann Jarra ihren Traum, normal zu sein, aufrechterhalten und wird sie jemals als vollwertiger Mensch akzeptiert?


Persönlicher Eindruck:

Der Roman legt den Grundstein zu einer spannenden Trilogie in einer fernen Zukunft. Eine hoch technologisierte Welt und die Ruinen von dem, was wir heute kennen, sowie lebendig beschriebene Charaktere lassen den Leser sofort in die Handlung eintauchen. Man identifiziert sich sofort mit der Protagonistin und findet schnell heraus, dass die Menschheit auch in der Zukunft mit Vorurteilen und Klassendenken zu kämpfen hat. Jarras Bestreben nach Akzeptanz und einem normalen Leben ist absolut nachvollziehbar.
Die Erzählung im Rahmen der Ausgrabungen in den Ruinenstädten sorgt für reichlich Stoff zum Nachdenken, doch waren mir Jarras hervorragende Kenntnisse in allen Bereichen fast ein bisschen zuviel. Jarra ist ein Tausendsassa, eine Art Wunderkind, das alles weiß und kann und schon im ersten Semester mit Loorbeeren nur so überhäuft wird. Das fand ich ein bisschen unglaubwürdig. Klar, es soll der Handlung einen Schub verpassen, doch bei einer Trilogie hätte man auch so genügend Zeit, Jarras Entwicklung glaubhaft zu beschreiben. Die Liebesgeschichte zwischen Jarra und Fian ist noch ausbaufähig und schließlich kommen die beiden ja auch zusammen. Lassen wir uns überraschen. Ein Buch mit Potential, man sollte es auf alle Fälle gelesen haben!