Janet Edwards – Earth Girl

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Earth Girl ist der erste Roman der britischen Autorin Janet Edwards und wurde über Nacht in mehrere Sprachen übersetzt. Der deutsche Titelzusatz »Die Prüfung« lässt schon jetzt vermuten, dass es sich zu einer Reihe oder wohl mindestens Trilogie entwickeln wird. Angesiedelt ist dieser Roman im Genre der Science Fiction und trifft damit einen momentan scheinbar wieder etwas stärker auftretenden Trend.

Die Geschichte dreht sich um die 18-jährige Jarra, einem jungen Mädchen, das an einer für sie furchtbaren Immunschwäche leidet und deshalb die Erlebnisse des Jahres 2788 nicht wirklich geniesen kann. Sie kann wie wenige andere den Planeten Erde nicht verlassen, da ihr Immunsystem auf anderen Planeten sofort zusammenbricht und sie eine Art von epileptischen Anfall bekommt. Diese Abnormalität lassen die Exos, also die normalen Menschen auf den anderen Planeten, die Affen, also die behinderten Menschen auf der Erde, auch gehörig spüren. So kommt es beinahe nie vor, dass Affen von ihren Eltern akzeptiert werden und die Eltern zu ihren Kindern auf die Erde ziehen. Vielmehr gibt es ein System von Ersatzeltern (ProEltern genannt), die die Kinder regelmäßig besuchen und ihnen helfen. Da jedes ProElternteil jedoch um die fünf bis zehn Schützlinge hat, ist die emotionale Bindung nicht gerade stark zu den einzelnen Kindern.
Jarra ist also ein solcher Affe und hat sich den Kopf gesetzt, dass sie später Wissenschaftlerin der Vorgeschichte wird. Diese Vorgeschichte beinhaltet dabei quasi die gesamte heutige Zeit bzw. vom Urknall bis hin zum 28. Jahrhundert. Jarra ist dabei besonders an der Geschichte vor und bis zur Entdeckung der Portaltechnik interessiert, dem Zeitpunkt ab dem die meisten Menschen die Erde für immer verließen. Doch sie will nicht nur Wissenschaftlerin werden, sondern sie will es gleichzeitig allen Exos zeigen und meldet sich deshalb an einer Universität an, die eigentlich nur Exos besuchen. Dort will sie allen beweisen, dass Affen genauso gut wie Exos sind.
Alles in allem kommt es dann natürlich ganz anders, als Jarra es plant. Exos scheinen doch ganz nett zu sein und besonders der eine Junge ist ja eigentlich total süß....

Janet Edward hat einen Roman verfasst, den ich sehr gerne gelesen habe, der aber meiner Meinung nach noch viel Potenzial nach oben gehabt hätte. Der Plot ist ziemlich einfach gehalten, die Charaktere bleiben meiner Meinung nach doch recht oberflächlich und verhalten sich häufig ziemlich kindisch. Auch der Kontrast zwischen Exos und Affen wird nur bedingt herausgearbeitet und besonders das Ende ist dann viel zu vorhersehbar, als dass man wirklich überrascht ist. Dennoch ist gerade die Welt die Edwards entwickelt, sehr interessant zu lesen und hat mich stellenweise wirklich begeistert. Eine solche Welt finde ich konzeptionell nachvollziehbar und das macht auch den Charme der gesamten Geschichte aus. Trotz meiner Kritikpunkte würde ich von diesem Buch auf keinen Fall abraten, denn irgendwie hat diese Geschichte wirklich einen Sog, der einem nicht erlaubt, sie wegzulegen. Von mir gibt es deshalb 4 Sterne.