Ein Fall für Friederike Matthée

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses romans zeigt eine Schneelandschaft. Im Hintergrund stehen dürre Bäume und wir sehen die Silhouette eines Mannes im schwarzen Mantel. Im Vordergrund steht eine junge Frau, die den Betrachter versonnen anblickt. An ihrer Kleidung erkennt man, dass der Roman in der Nachkriegszeit spielt.
Die Handlung beginnt mit einem Prolog, der 1947 in der Eifel spielt. Der 6jährige Peter Assmuß, von den Kindern als Polacke beschimpft und gehänselt, versteckt sich in einer Scheune. Dort beobachtet er vom Dachboden aus den Mord an einem Mann, der von drei anderen Männern erschlagen wird.
Zu Beginn der eigentlichen Handlung lernen wir die Protagonistin kennen: Polizeiassistentenanwärterin Friederike Matthée. Sie hat es nicht leicht bei ihrer Vorgesetzten, weil sie als nicht belastbar gilt. Friederike befürchtet, nicht in den Dienst übernommen zu werden. Als letzte Chance wird sie dem britischen Lieutenant Richard Davies von der Royal Military Police zugeteilt, um ihm bei der Aufklärung des Mordes an dem Schwarzmarkthändler Küppers zu helfen. Da sie gut mit Kindern kann, soll sie den Zeugen Peter zum Sprechen bringen, was ihr auch gelingt.
Im Laufe der Ermittlungen kommen sich Richard und Friederike ganz langsam näher. Der Schwarzhändler Küppers ist wohl ein ehrenhafter Mann gewesen. Warum musste er sterben? Sie bekommen heraus, dass Küppers bei dem Pater Bernhard Heller, den er gut von früher kannte, beichten wollte, aber keine Absolution bekam. Wer ist Derek Binney, der den unliebsamen Zeugen Peter suchen und beseitigen soll? Davies sucht auch nach einem gewissen Adam Schäffer, was hat er mit dem Fall zu tun?
Es gibt viele Verdächtige, die Ermittlungen ziehen sich hin. Davies verhält sich manchmal merkwürdig, warum?
Dann wird auch der Pater ermordet und Binney findet Peter in seinem Versteck.
Es geht aber noch eine ganze Weile, bis der Fall aufgeklärt wird. Wir erfahren viel über die erbarmungslose Nachkriegszeit und die Umstände, in denen die Menschen um ihr Überleben kämpften. Auch Friederike leidet ständig Hunger und muss auch für ihre alte Mutter sorgen.
Die historischen Grundlagen und die Charaktere sind sorgfältig gezeichnet, das hat mir gefallen. Manchmal fand ich die Geschichte etwas langatmig, aber alles in allem ist es ein empfehlenswertes Buch.