Harte Zeiten im Nachkriegsdeutschland

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Beate Sauer hat hier einen sehr dichten atmosphärischen Krimi geschrieben, der von mir die volle Punktzahl erhält ! Ich war zunächst skeptisch, ob eine Auitorin, die bisher rein historische Romane geschrieben hat, auch einen spannenden Krimi schreiben kann. Hier ist die Verbindung höchst geglückt, vor allem da es sich um eine Zeit handelt, in der die meisten Deutschen damals ein Schicksal erlitten hatten - als Täter oder auch Opfer, wenn sie durch Unterlassung und Ohnmacht mitschuldig wurden.
Im Jahr 1947 beginnt die entwurzelte Friederike Mathée, selbst ein Flüchtling aus Ostpreußen und ursprünglich aus guten Verhältnissen stammend, ihren Dienst bei der weiblichen Polizei in Köln. Nach der Vertreibung muss sie für sich und ihre Mutter sorgen, sie haben auf der Flucht Schlimmes mitgemacht. Dann wird sie zur Mitarbeit in einem Mordfall von einem britischen Militärpolizisten angefordert, um einen verstummten Jungen zum Sprechen zu bringen, der den Mord an einem Schwarzhändler beobachtet hat. Im Laufe der Ermittlungen kommen sich die junge Frau und der verschlossene Polizist näher, doch trennt sie neben der Rolle Deutsche/Besatzer auch die Religion: denn Davies trägt ein Geheimnis mit sich, das wohl mit Deutschland zu tun hat. .. Die Reibung dieser beiden Lebensläufe, die Handlung im deutschen Nachkriegsdeutschland und ein interessanter Kriminahlfall sind hier perfekt verwoben. Spannend und gut zu lesen, echte Kaufempfehlung für alle, die sich auch mit der deutschen Geschichte beschäftigen wollen.