Kalte Welt

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lisaliestgern Avatar

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Ich fand es sehr spannend, in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg im zerstörten Köln einzutauchen. Alles ist sehr trist, es ist kalt, die Leute haben Hunger. Die Autorin hat, soweit ich es beurteilen kann, gut recherchiert und beschreibt die Situation sehr genau. Die Kälte des Winters konnte ich richtiggehend nachfühlen.
Friederike Matthée, die Hauptperson und Kölner Polizistin, ist nicht unbedingt dazu ausgebildet, aber freut sich, eine Arbeit zu haben und mit Richard Davies von der britischen Royal Military Police in einem Mordfall an einem Schwarzmarkthändler ermitteln zu dürfen.
Allerdings ziehen sich die Ermittlungen und richtige Spannung kommt lange nicht auf. Es werden zig Leute befragt, und ganz allmählich meint man, der der Lösung auf der Spur zu sein.
Erst gegen Ende wird es spannend, und die Auflösung ist dann völlig überraschend und anders als erwartet.
Davies mag ich nicht besonders, er ist meistens übellaunig, unberechenbar und arrogant. Genervt haben mich dann auch die dauernden Überlegungen Friederikes, was wohl Davies’ Geheimnis sein könnte, und ihre ständigen Befürchtungen, ihn zu verstimmen. Aber so war das wohl damals, als die Frauen noch viel mehr von der Laune der Männer und des Vorgesetzten abhängig waren
Aber warum sie sich in diesen Mann verliebt, das kommt überhaupt nicht rüber, und diese Liebesgeschichte ist auch eigentlich unnötig.
Sehr informativ ist das Nachwort der Autorin über Fakten und Fiktion in ihrem Kriminalroman.