Nachkriegszeit

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Im Hungerwinter 1947 wird ein Schwarzhändler ermordet. Die Gründe liegen in der Zeit davor. Im Laufe der Geschichte werden im "Vorher/Nachher-Stil" noch weitere kriegsbedingte Einzelschicksale geschildert. Die doch recht kargen Lebensumstände zu dieser Zeit werden sehr eingängig dargestellt, so dass dem Leser mal wieder allzu deutlich wird, wie gut es ihm eigentlich geht. Klingt alles sehr realistisch und deckt sich im Großen und Ganzen mit den Erzählungen meiner Großeltern. Leider sind einige Figuren doch sehr eindimensional und schwarz/weiß überzeichnet. Insbesondere die Vorgesetzte und die Mitbewohnerin der Hauptfigur hätte ich mir ein bisschen differenzierter gewünscht. Überhaupt ist mir alles zu deutlich in Gut und Böse eingeteilt. Sehr gut fand ich dagegen die Erläuterungen im Nachwort, in dem die Autorin Angaben zu ihren Quellen macht und - was ich besonders positiv fand - erläutert, was Realität und was Fiktion ist. Der Schluss lässt Raum für Fortsetzungen, sicher ist sicher. Insgesamt nicht schlecht, aber mit kleinen Schönheitsfehlern.