Der Blick von zwei Seiten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
antje123 Avatar

Von

Kurz vor seinem großen Durchbruch steht der Anwalt Hannes Jensen vor der Entscheidung, dem Gesetzt oder der Moral zu folgen, auf sein Herz zu hören oder auf seinen Verstand.
Nach dem Tod ihrer Mutter begibt sich die Rechtsmedizinerin Sophie Tauber auf die Suche nach ihrer wahren Identität und der Vergangenheit ihrer Mutter.
Dass sich die beiden Menschen über den Weg laufen, liegt auf der Hand, doch verbindet sie mehr als sie selbst auf den ersten Blick zu glauben vermochten.

Mit einem zurückhaltenden Cover, welches in Schwarz und Weiß gehalten ist, heißt der Autor den Leser willkommen und wirft ihn mit dem Prolog direkt hinein in die Geschichte und die Brisanz der Story. Und auch wenn der Autor gleich im Anschluss wieder etwas von der Spannung wegnimmt, bleibt diese im Unterbewusstsein stets vorhanden und begleitet den Leser auf einer Reise zurück ins Dritte Reich und in die Vergangenheiten der Familien der Charaktere.
Dabei gerät die zunächst präsentierte Story zunächst in den Hintergrund und hat mit der Inhaltsangabe des Buches nur noch wenig zu tun, doch bedarf es diesem Rückblick, ohne den der Autor nicht auf die gewollte Aussage des Buches zu kommen vermag.
Denn auch wenn das Buch ein gewöhnliches Buch zu sein scheint, welches lediglich eine Story abhandelt, ist die Geschichte dahinter viel tiefgründiger und berührender als sie den Anschein hat.
Viele Fragen werden aufgeworfen, viele Dinge hinterfragt und in Frage gestellt und ebenso wird eine Kritik geäußert, die zwar verständlich erscheint, dennoch auch mit einem anderen Blick zu sehen ist.

Ein Buch, das eine Aktualität versprüht, auch wenn diese momentan und kurzfristig wieder in den Hintergrund rückt. Dennoch mit einer Intensität verbunden, die nur selten in dieser Form an den Leser herangetragen und so gut verpackt ist.