Grandios

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sumsi1990 Avatar

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Sophie ist Pathologin bzw. Gerichtssachverständige und arbeitet an einem Jahre zurückliegenden Fall eines Häftlings, der in einer Polizeizelle verbrannt ist. Auch privat ist Sophie mit ihrer kranken Mutter und der Abwesenheit ihres unbekannten Vaters belastet. Als sie den Strafverteidiger Hannes zufällig kennenlernt, beginnen die beiden eine rasante Liebesbeziehung, auch wenn sie beide nicht ahnen können, wie weit ihre beiden Lebenswege miteinander verstrickt sind...

Zu diesem Erzählstrang, der größtenteils in der Gegenwart spielt, gibt es noch einen zweiten in der Vergangenheit, der den Leser mit Lea, einer jungen Jüdin ins Deutschland der 1940er Jahren entführt.

Trotz der aus diesem Umstand entstehenden vielen Personen, findet man sich problemlos in die Geschehnisse hinein und kann diese gut nachvollziehen. Die Personen finde ich gut charakterisiert und habe ich schnell Zugang gefunden. Die Sprache des Romans ist angenehm und trotz der doch eher schwierigen Themen (Recht, Nationalsozialismus, etc.) aus meiner Sicht leicht zu lesen.

Ich persönlich habe aufgrund des Plots mit mehr Gegenwartsroman gerechnet, die meines Erachtens aber im Laufe der Erzählung immer weiter in den Hintergrund rückt und der Historie bzw. Vergangenheit mehr Raum gibt. Dies hat mich aber nicht gestört, da ich auch diese Ausführungen sehr spannend und wichtig für die Geschichte finde. Es handelt es sich aber jedenfalls um einen niveauvollen Roman, da dem Leser viel Raum zum Grübeln gegeben wird und die Handlungsstränge teilweise doch sehr verstrickt sind. Aber gerade dieser Aufbau bzw. die Konstruktion des Buchs hat es für mich geradezu grandios gemacht. Man tappt als Leser sehr lange im Dunkeln, ist aber von den Geschenissen gefesselt.

Für mich persönlich war dieses Buch - nicht zuletzt auch aufgrund der Handlung bzw. Themen, die kombiniert wurden - perfekt und werde ich diesen jedenfalls noch einige Male weiterempfehlen!