Justizdrama, Liebesgeschichte, historischer Roman
Echo des Schweigens ist ein Genremix: spannendes Gerichtsdrama, Liebesgeschichte zwischen 2 der Protagonisten, die auf unterschiedlichen Seiten stehen und historischer Roman - ein Thriller, wie in den Verlagsinformationen angegeben, ist es aber nicht!
Ausgangspunkt ist ein Fall, wie es ihn in Deutschland mehrfach real gegeben hat - ein Asylbewerber ist im Polizeigewahrsam verbrannt und von offizieller Seite wird dies als Selbstmord dargestellt, eine sehr unwahrscheinliche These. Für den jungen hanseatischen Anwalt Hannes Jansen ist die erfolgreiche Verteidigung des angeklagten Polizeibeamten die Chance, endlich Partner in seiner Kanzlei zu werden. Als er die Rechtsmedizinerin Sophie Tauber kennenlernt und die beiden sich ineinander verlieben, ahnen beide nicht, dass sie sich bald im Gerichtssaal auf gegnerischen Seiten begegnen werden, denn Sophie ist es gelungen, durch ihre forensischen Untersuchungen zu beweisen, dass es unmöglich Selbstmord gewesen sein kann.
In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Sophies Familiengeschichte, beginnend in der Nazizeit, bis hin zu der Tatsache, dass sie ihren Vater nie kennengelernt hat. Erst nach dem Tod ihrer Mutter hat sie Informationen über ihn gefunden und macht sich suf die Suche nach ihm. Sophies Großmutter war Jüdin und verliebte sich in einen Sohn aus einflussreicher Familie, der ihr bei der Flucht helfen wollte. Die beiden hatten eine - damals illegale - Beziehung, aus der eine Tochter hervorging, wurden aber denunziert, was für beide schwerwiegende Folgen hatte.
Es liest sich alles sehr interessant und spannend, es geht um Recht versus Gerechtigkeit, es geht darum, ob eine Liebe so massive Hindernisse aushalten kann, es geht um die Art, wie Flüchtlinge in unserer Gesellschaft heutzutage behandelt werden und auch um Vergangenheitsbewältigung. Ich konnte mit den Hauptfiguren mitfühlen, ihre Konflikte verstehen und bin dabei gut unterhalten worden. Ein kleiner Wermutstropfen war die manchmal etwas zu saloppe Sprache des Autors: In Dialogen ist das völlig okay, nicht aber in der laufenden Erzählung, wenn z.B. das umgangssprachliche "rüber" statt des schriftsprachlichen "hinüber" verwendet wird. Und - wie man schon an meiner Inhaltsangabe sieht - ist der Roman thematisch etwas überfrachtet, etwas weniger wäre vermutlich mehr gewesen. Nichtsdestotrotz eine spannende, berührende, zum Nachdenken anregende und unterhaltsame Lektüre!
Ausgangspunkt ist ein Fall, wie es ihn in Deutschland mehrfach real gegeben hat - ein Asylbewerber ist im Polizeigewahrsam verbrannt und von offizieller Seite wird dies als Selbstmord dargestellt, eine sehr unwahrscheinliche These. Für den jungen hanseatischen Anwalt Hannes Jansen ist die erfolgreiche Verteidigung des angeklagten Polizeibeamten die Chance, endlich Partner in seiner Kanzlei zu werden. Als er die Rechtsmedizinerin Sophie Tauber kennenlernt und die beiden sich ineinander verlieben, ahnen beide nicht, dass sie sich bald im Gerichtssaal auf gegnerischen Seiten begegnen werden, denn Sophie ist es gelungen, durch ihre forensischen Untersuchungen zu beweisen, dass es unmöglich Selbstmord gewesen sein kann.
In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Sophies Familiengeschichte, beginnend in der Nazizeit, bis hin zu der Tatsache, dass sie ihren Vater nie kennengelernt hat. Erst nach dem Tod ihrer Mutter hat sie Informationen über ihn gefunden und macht sich suf die Suche nach ihm. Sophies Großmutter war Jüdin und verliebte sich in einen Sohn aus einflussreicher Familie, der ihr bei der Flucht helfen wollte. Die beiden hatten eine - damals illegale - Beziehung, aus der eine Tochter hervorging, wurden aber denunziert, was für beide schwerwiegende Folgen hatte.
Es liest sich alles sehr interessant und spannend, es geht um Recht versus Gerechtigkeit, es geht darum, ob eine Liebe so massive Hindernisse aushalten kann, es geht um die Art, wie Flüchtlinge in unserer Gesellschaft heutzutage behandelt werden und auch um Vergangenheitsbewältigung. Ich konnte mit den Hauptfiguren mitfühlen, ihre Konflikte verstehen und bin dabei gut unterhalten worden. Ein kleiner Wermutstropfen war die manchmal etwas zu saloppe Sprache des Autors: In Dialogen ist das völlig okay, nicht aber in der laufenden Erzählung, wenn z.B. das umgangssprachliche "rüber" statt des schriftsprachlichen "hinüber" verwendet wird. Und - wie man schon an meiner Inhaltsangabe sieht - ist der Roman thematisch etwas überfrachtet, etwas weniger wäre vermutlich mehr gewesen. Nichtsdestotrotz eine spannende, berührende, zum Nachdenken anregende und unterhaltsame Lektüre!