Mischung aus Gerichtsstory und historischen Familiengeschichte

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Der Rechtsanwalt Markus Thiele verwebt in seinem Roman "Echo des Schweigens" einen wahren Kriminalfall der jüngeren deutschen Kriminalgeschichte mit einer historischen Familiengeschichte.

In beiden Fällen geht es um Recht und Gerechtigkeit und die indirekte Frage, ob Selbstjustiz strafbar sein sollte oder nicht. Wie weit darf man für die Wahrheit gehen?

Hannes Jansen soll einen Kriminaloberkommissar verteidigen der einen Asylanten vor über 13 Jahren in seiner Gefängniszelle erst misshandelt und dann angezündet haben soll. Erst ein neues Rechtsgutachten wirft ein ganz anderes Licht auf die ganze damalige Situation. Besondere Brisanz erhält das Gutachten, weil es ausgerechnet von Jansens Lebensgefährtin Sophie erstellt wurde.

Sophie muss zusätzlich den Tod ihrer Mutter verkraften. Durch Zufall erfährt sie endlich die ganze Wahrheit aus der Vergangenheit von Sophies Großmutter und Mutter zu Zeiten des 2. Weltkrieges. Auch hier stellt sich die Frage nach Gerechtigkeit und der Frage nach dem Täter bzw. ob Selbstjustiz zulässig ist oder nicht.

Man merkt dem Buch an, dass der Autor vom Fach ist und er hat einen sehr interessanten Schreibstil. Einziges Manko bei dem Buch war für mich, dass die Familiengeschichte zu langatmig und zu ausführlich dargestellt wurde, während die Story um den "aktuellen" Kriminalfall für mich zu kurz gekommen ist. Daher würde ich das Buch eher als ein Familienroman ansehen als ein Truecrime Buch. Daher denke ich, dass es für echte Krimifans eher eine Enttäuschung sein könnte.