Sehr interessanter und spannender Roman, in dem es um Liebe, Hass, Neid und Gerechtigkeit in vielen Facetten geht

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isabell Avatar

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Das "Echo des Schweigens" handelt zunächst vordergründig um einen Prozess, in dem ein Polizist angeklagt wird, einen Asylbewerber getötet zu haben. Der Anwalt Hannes Jansen vertritt seinen Mandanten in der Überzeugung, dass dieser unschuldig ist. Die Frau, Sophie Tauber, in die er sich verliebt hat, ohne zu ahnen, das sie als Gerichtsmedizinerin auch mit dem Fall befasst ist, sagt im Prozess mit ihrem Gutachten jedoch das Gegenteil aus, sowie Hannes noch einen weiteren Hinweis erhält. Hannes gerät in eine Zwickmühle zwischen Recht und Gerechtigkeit sowie er seine Karriere und persönliche Situatioan im Blick hat.
Einen weiteren Blick auf die Geschichte erhalte ich als Leser aus der parallel erzählten Geschichte, die sich zur Zeit des Nationalsozialismus ereignet hat und mit der das Leben von Sophie und Hannes eng verflochten ist.

Dieser Roman erzählt ein Stück Historie auf zwei Zeitebenen, denn die Geschichte des Prozesses ist angelehnt an den zu Tode gekommenen Asylanten Oury Jalloh sowie die Erzählebene zur Zeit des Nationalsozialismus auch auf realen Vorbildern beruht. Beides miteinander verknüpft und mit schriftstellerischer Freiheit ausgestattet, ergibt ein facettenreiches, spannendes und nachdenklich stimmendes Gesamtwerk, was mich sehr gut unterhalten hat. Es stellt die Strukturen der Gesellschaft und die Haltung jedes Einzelnen von uns in Frage. Der eine Leser wird die Justiz im Mittelpunkt seines Lesens stellen, der andere die Gräuel der Nazizeit, der nächste die Liebe..... alles hat hier seinen Raum. Genial!