Verschwiegenheit

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Hannes Jansen, ein aufstrebender Rechtsanwalt, und Sophie Tauber, eine angesehene Rechtsmedizinerin, lernen sich zufällig in Berlin kennen und lieben. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Sie arbeiten an dem gleichen Gerichtsverfahren, aber auf unterschiedlichen Seiten. Das stellt natürlich eine schwere Zerreißprobe für das junge ambitionierte Paar dar. Wird ihre Liebe daran zerbrechen? Ein zweiter Handlungsstrang führt den Leser in die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Schrecken und Gräueltaten. Und dann ist da noch ein Brief, den Sophies verstorbene Mutter ihr hinterlässt. Er führt sie auf die Spur ihres Vaters, der seine Familie sang und klanglos verlassen hat.
Der deutsche Autor Markus Thiele hat sich in seinem Roman „Echo des Schweigens“ durch verschiedene wahre Begebenheiten inspirieren lassen und daraus eine komplexe Geschichte gewoben. In einem klaren und flüssigen Schreibstil erzählt er von rassistischen Verbrechen, aber auch von Hoffnung und Liebe. Anfangs konnte ich dem Geschehen noch nicht so ganz folgen, doch nachdem ich die Personen und Namen verinnerlicht hatte, bekam der Roman für mich eine gewisse Dynamik, einen relativ straffen Spannungsbogen. Denn als Leser möchte man dann alles wissen: Wie ist es zu dem Geschehen, das in der Gerichtsverhandlung beraten wird, gekommen? Gibt es eine Chance für Hannes und Sophie als Paar? Was ist mit Sophies Vater? Und hat die Jüdin Lea die Naziherrschaft überlebt? Und zu guter Letzt: Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Erzählsträngen? Der Autor versteht es, den Leser zu fesseln und ihn durch die 400 Seiten dieses Buches zu „jagen“. Am Ende des Buches bleibt nur eine Frage offen, die Antwort kann man aber erahnen.
Der Schutzumschlag ist sehr auffällig gestaltet, man fragt sich, was es mit diesen Schattengestalten auf sich hat. Das Cover ist dann davon das Negativ – originell! Der Titel wirkt fast schon poetisch, er gefällt mir und macht neugierig auf das, was dahintersteckt.