Wie wird Gerechtigkeit definiert?

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schnukilein1904 Avatar

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Inhalt:
Der Strafverteidiger Hannes Jansen soll einen sehr medienwirksamen Fall übernehmen in dem es um einen Polizisten geht, der angeblich einen Asylbewerber angezündet haben soll. Kurz gesagt, ihm wird Mord vorgeworfen, doch die Beweislage ist sehr dürftig und es weißt nichts auf die Schuld des Angeklagten hin. Hannes Jansen sagt zu, denn dieser Fall könnte ihn die Karriereleiter schnell emporsteigen lassen. Doch am Prozesstag bringt ihm seine Referendarin im letzten Moment ein Beweisstück, welches ihn an der Unschuld seines Mandanten doch zweifeln lässt. Wie soll er damit umgehen?
Neben dieser Geschichte, lernt Hannes bei einer Auktion Sophie Tauber kennen, die momentan schwere Zeiten durchmacht. Sophie hat vor kurzem ihre Mutter verloren und über Briefe auf die Identität ihres Vaters gestoßen ist, den sie nun ausfindig machen will. Die beiden lernen sich immer besser kennen und verlieben sich. Doch dann erfährt Hannes, dass es gerade Sophie war, die das neue Gutachten erstellt hat, weswegen der Fall des verstorbenen Asylbewerbers neu aufgerollt wird.
Im dritten Handlungsstrang des Buches geht der Autor zurück in das Dritte Reich. In dieser Erzählung handelt es von zwei Brüdern, der eine ist voll und ganz Nazi, der andere verliebt sich in eine Jüdin. Wie wird die Geschichte der zwei Brüder ausgehen und wie passen die drei Handlungsstränge am Schluss zusammen?

Meinung:
Der Autor versucht mit dem Buch den Leser zum Denken anzuregen. Stellt man sich der Herausforderung oder schweigt man lieber? Geschrieben ist das Buch sehr gut, es lässt sich leicht und flüssig lesen. Jedoch kann man das Buch nicht einfach mal so nebenbei lesen, da der Autor in jedem seinen Kapitel in der Zeit hin und her springt. Ich hatte teilweise Mühe die Personen richtig zuzuordnen und eine Verbindung aufzubauen. Die Verbindung wurde mit der Zeit immer klarer und man konnte sich dann auch mehr vorstellen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus des Buches mehr auf den Prozess liegt, jedoch lag er mehr auf der Familiengeschichte bzw. –tragödie von Sophie.
Wirklich Spannung kam bei mir erst ab der Hälfte des Buches, da die Geschichte ziemlich komplex ist und man sich doch reindenken muss. Da ich nur abends Zeit zum Lesen habe, war dies für mich manchmal doch etwas schwierig. Nichtsdestotrotz, fand ich das Buch wirklich gut, es hatte sehr viele unvorhergesehene Wendungen, die wieder ein ganz anderes Bild auf die Geschichten gegeben hat und was ich sehr positiv fand, das Ende war bis zum Schluss nicht wirklich erkennbar.
Es gibt von mir eine klare Leseempfehlung, jedoch nur 4 Sterne, da ich doch etwas gebraucht habe, bis ich mich im Buch zurechtgefunden habe.