Die Hoffnung nie verlieren

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
so.ein.kokolores Avatar

Von

Nach dem Börsencrash 1929 in New York kam die Weltwirtschaftskrise und das Leben vieler Menschen veränderte sich schlagartig. Sie verloren ihre Jobs, ihre Wohnungen und zum Teil auch ihre Heimat. Mussten sich ein komplett neues Leben aufbauen.
Lauren Wolk widmet sich in ihrem neuesten Kinderbuch genau diesem harten Kapitel der Weltgeschichte. Die Familie ihrer noch jungen Protagonistin verliert alles, zieht mit anderen Familien in den Wald und erarbeitet sich eine neue Existenz. Sie lebt fortan im selbstgebauten Holzhaus und ernährt sich von selbstgejagten Tieren und gesammelten Pflanzen. Aus Stadtmenschen werden vermeintliche Naturmenschen. Ein Teil der Familie hadert mit ihrem Schicksal, doch für Elli, die mittlere Tochter, gibt es nichts schöneres, als den Duft der Natur einzuatmen, durch die Wälder zu streifen und im Einklang mit der Natur zu leben. Als der Vater jedoch durch einen Unfall ins Koma fällt, ist das ein schlimmer Schicksalsschlag für die ganze Familie. In ihrer kindlichen Naivität glaubt sie, mit selbstgemischten Tränken, Stinktiergeruch und anderen interessanten Kombinationen den Vater wieder aufwecken zu können. Ihre Hoffnung wird weiter geschürt, als sie einem fremden Jungen begegnet und die vermeintliche Hexe des Waldes aufsucht.
Die Autorin hat ein Händchen dafür, schwierige Themen und längst vergangene Zeiten mit einzigartigen und starken Persönlichkeiten zu verknüpfen und kindgerecht aufzuarbeiten. In der Regel Mädchen, die über sich hinaus wachsen und Verantwortung für sich und andere übernehmen.
Das Buch kommt zwar nicht ganz an „Eine Insel zwischen Himmel und Meer“ (eines meiner absoluten Lieblingskinderbücher) heran, doch hat sie mich auch hier wieder total in den Bann gezogen und bewegt. Ich mag vor allem die poetische, kindgerechte Sprache, und den atmosphärischen Schreibstil, welche diese Bücher so besonders macht. Eine klare Empfehlung meinerseits und ich würde mir wünschen, dass viel mehr Eltern ihren Kindern solche Bücher zutrauen würden.