3. Frau Freitag Roman - viel besser als der erste

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orfe1975 Avatar

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Ich hatte die LP zum ersten Frau Freitag-Roman gelesen und schlecht bewertet, weil ich fand, dass sich dort nur die "Ausländerjugendsprache", wie ich es nennen würde, satzweise aneinanderreiht. Mir ging das im Buch schnell auf den Nerv.
Zum 2. Frau Freitag Roman hatte ich schon gar keine Lust mehr, da mich der erste Band sehr abgeschreckt hat.
Jetzt habe ich - zugegeben aus Langeweile - doch mal in die LP des dritten Romans dieser Reihe gelesen - und bin mehr als positiv überrascht!

Vielleicht war die LP des ersten Bandes schlecht gewählt, vielleicht hat die Autorin sich jeztzt auch einfach von Band zu Band verbessert. Hier gefällt mir der Sprachstil und die ironisch-analytische Sichtweise, die sie auf die Sprache ihrer Schüler (und ihrer Kollegen) und die Menschen selber hat. Klar, die "Ausländerjugendsprache" kommt natürlich auch vor, aber in diesem Buch wirft sie nicht nur mit diesen Wörtern um sich, sondern steht in einem distanzierten Verhältnis dazu.

Diesen Band kann man sehr gut lesen und ich denke, dass er einem sehr eindrucksvoll und auch humorvoll vermittelt, mit welchen Dingen sich Lehrer heutzutage an Schulen, besonders in Städten mit hohem Ausländeranteil bzw. "Schülern mit Migrationshintergrund" täglich herumschlagen müssen. Und: wie sie es schaffen, durch eine positive Sicht auf die Menschen in ihrem Umfeld diese Probleme gut zu bewältigen.

Diesen Band kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.