Neue Schulabenteuer von Frau Freitag

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nataliegoodman Avatar

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Frau Freitag weiß definitiv, wie sie den Leser gut unterhält mit ihren verrückten Geschichten aus dem deutschen Schulalltag. Ich habe während der Lektüre ein paar Mal laut gelacht und öfters gegrinst. Doch entweder nutzt sich diese Art von Schüler-Lehrer-Humor nach drei Büchern langsam ab oder in Frau Freitags Alltag passiert nicht mehr genug Ungewöhnliches, um ein ganzes Buch damit zu füllen. Wie schon im Klappentext erwähnt wird, ist ihre neue 7. Klasse eher ruhig und langweilig. Das wiederholt sie auch im Buch mehrmals in verschiedenen Kapiteln. Am Anfang war das noch ganz amüsant; nach einer Weile wirkten diese Wiederholungen aber wie ein Lückenfüller. Auch anderen Episoden schien ein bisschen der Pfeffer zu fehlen. Die kurzen Einblicke in Frau Freitags Privatleben haben meiner Meinung nach auch nicht viel Sinn ergeben, weil sie keinen besonderen Mehrwert für das Buch hatten. Klar ist es interessant zu sehen, wie die Autorin und Lehrerin privat so tickt und mit welchen Problemchen sie sich rumschlägt - denn wie sie am Anfang so schön überspitzt verdeutlicht hat, sind Lehrer auch keine perfekten Menschen. Doch die meisten der sehr kurzen Ausflüge ins Privatleben wirkten beliebig und nichtssagend. Hätte man sie gestrichen, würde dem Buch nichts fehlen.
Die sehr kurzen Kapitel lassen sich sich schnell und einfach lesen. Da die Handlung eher episodenhaft erzählt wird und die einzelnen Kapitel nicht direkt fortlaufend aufeinander aufbauen, kann man auch mal ein oder zwei Kapitel kurz zwischendurch lesen, wenn man gerade wenig Zeit hat. Obwohl der Humor nicht ganz so stark ist wie in den Vorgänger-Büchern, hat Frau Freitag ihren pointierten und klaren Stil zum Glück nicht verloren. "Echt Easy, Frau Freitag" ist (trotz einiger Abstriche) gelungene und lockere Unterhaltung.