Blutig und brutal

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
linus63 Avatar

Von

Eden, Top-Ermittlerin bei der Mordkommission Sydney, muss drei verschwundene Mädchen aufspüren. Gleichzeitig wird Hades, kriminelles Mastermind von Sydney und ihr Ziehvater, bedroht und benötigt Hilfe. Die Spur führt weit in seine Vergangenheit ...

Auch der zweite Band der Trilogie spielt im kriminellen Milieu der größten australischen Stadt. Obwohl die Autorin das ein oder andere Ereignis aus dem ersten Band kurz und knapp streift, sollte man ihn meiner Meinung nach besser zuvor gelesen haben, um Zusammenhänge und insbesondere die Protagonisten samt ihrer sehr speziellen Charaktere wirklich zu verstehen. Die Geschichte im vorliegenden Band verläuft in drei Handlungssträngen und zwei Zeitebenen. Sie behandelt die beiden angesprochenen Verbrechen, deren einzige Verbindung die Protagonisten bilden. Durch den Verlauf der Geschichte wird mein Fokus jedoch insbesondere auf die Ereignisse um Hades gelenkt, die die Titelheldin und das auf dem Cover versprochene Geschehen fast zum Beiwerk degradieren. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, und der Aufbau des Buches wirkt gekonnt - zwischen den Handlungssträngen wird in angenehmen Abständen hin und her gesprungen, den einzelnen Parts ist gut zu folgen und sie enden häufig so, dass sie Neugier auf den weiteren Verlauf der Geschichte wecken und zum Weiterlesen animieren. Trotzdem habe ich das Buch immer wieder zur Seite gelegt, da die Handlung lange äußerst zäh verläuft, bevor schließlich am Ende doch noch etwas Spannung aufkommt.

Hat mich der erste Band vollkommen gefesselt, finde ich zu diesem zweiten Band nur sehr schwer Zugang. Die Geschichte ist weitestgehend blutig und brutal, anstelle von Faszination und Spannung verspüre ich über weite Strecken Ekel und Abneigung - würde mir das Wissen aus dem ersten Band fehlen, hätte ich das Buch wahrscheinlich abgebrochen. Übten die Charaktere im ersten Band in ihrer Andersartigkeit eine gewisse Faszination auf mich aus, fand ich sie in diesem Band oberflächlich und fast etwas langweilig. Mir fehlte ihre Entwicklung und sie wurden mir zu eindimensional dargestellt. Hoffte ich lange auf eine unerwartete Wendung oder einen etwas abwechslungsreicheren Verlauf, wurde ich bis zum Ende enttäuscht und mir ist klar, dass ich den dritten Band nicht mehr lesen werde.

Fazit:
Statt einer packenden Geschichte und spannenden Ermittlungen bestimmen Blut und Gewalt das Geschehen. Der Verlauf der Handlung ist weitestgehend zäh und vermag mich nicht wirklich zu fesseln, ebenso konnten mich die Protagonisten in diesem Band nicht überzeugen. Schade. Doch Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden ...