#Egoland ?

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rockabella281 Avatar

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#Egoland von Michael Nast ist bereits der zweite Roman des Schriftstellers.
Im Kern des Buches steht der tote Schriftsteller Andreas Landwehr, welcher sich selbst das Leben genommen hat.
Wir tauchen als Leser in die Sicht des Erzählers ein, selber ein Schriftsteller, mit mäßigem Erfolg. Dieser "erbt" das Manuskript von Landwehr.
Natürlich versucht Nast, sich in die Geschichte zu finden, auch wenn er zu Beginn von sehr befremdlichen Gefühlen gesteuert wird. Je tiefer er jedoch in die Geschichte eintaucht, desto deutlicher bekommt man das Gefühl, es handelt sich um keine Geschichte.

Alles in allem wird hier ein brandaktuelles Bild der heutigen Gesellschaft gezeigt, die sich nur noch auf Schein und Sein begründet. Wer die meisten Likes hat bestimmt die Marschrichtung. Du bist nicht du, wenn du nicht bei Facebook, Instagram und Co, tagtäglich auf der Suche nach Bestätigung bist, nach dem neuesten Trend. Doch wo bleibt da der Charakter eines Menschen, wer macht sich noch die Mühe, das Make-up zum Brökeln zu bringen und wer traut sich, die Antwort auf die Frage "was zählt eigentlich im Leben" zu geben?

Der Roman hat eine unglaubliche Tiefe und Schwermut. Jeder Leser, der jenseits der gesellschaftlichen Norm denkt, wird sich nach der Lektüre ganz automatisch die Frage stellen "Will ich das?"

Klare Leseempfehlung für jeden, der sich traut, an der Fassade zu kratzen.