Ein Spiegel unserer Zeit

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„#Egoland# beeindruckt mit wahrhaftigen Sätzen, viel Spannung und durchweg wenig sympathischen Figuren. Ich bin hin- und hergerissen. Der Klappentext war super. Auch der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Dennoch kommt in der ersten Hälfte irgendwie keine richtige Spannung auf. Die Handlung und die treffenden Worte, die so wunderbar unsere heutige Zeit beschreiben, plätschern so dahin. Erst in der zweiten Hälfte, als Andreas seinen perfiden Plan schmiedet, nimmt das Buch Fahrt auf.

Erzählt wird die Geschichte von Leonie, Julia und Christoph. Und natürlich die Geschichte von Andreas, der die Fäden in der Hand hat und das Leben der anderen drei manipuliert. Obwohl die Handlung tragisch ist, gelingt es mir nicht Mitleid mit den Figuren zu entwickeln. Seltsam, aber schlussendlich erscheint mit die Figur von Andreas noch am fesselndsten. Die anderen sind irgendwie austauschbar und ich kann für keine Partei auch nur irgendeine Art von Sympathie aufbringen. Faszinierend finde ich wie treffend Michael Nast die ständige Präsenz von sozialen Medien, die ständige Erreichbarkeit und den Drang der Menschen sich immer und überall zu präsentieren, darstellt. Das hat mich fast mehr begeistert als die eigentliche Geschichte, die dann doch spannend wird. Aber irgendwie haut es mich nicht um. Schade.