Ein Spiegelbild unserer Gesellschaft

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jule921 Avatar

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Das Cover wirkt jung und modern. Der Hashtag vor dem Titel und die kleinen Symbole sind Social-Media-Nutzern nicht unbekannt und lassen bereits das Thema vermuten.
Mir gefällt das Konzept vom Buch im Buch sehr gut. Nach dem Tod des Autors Andreas Landwehr, greift Michael Nast dessen unvollendeten Aufzeichnungen auf, um das Werk seines Freundes zu vollenden.
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Und auch ich habe mich in einigen Situationen wiedererkannt. Was mich oft zum Schmunzeln gebracht hat, aber teilweise auch peinlich berührt hat.
Es handelt sich hier um eine realitätsnahe Beschreibung der Gesellschaft, erzählt aus der Sicht der vier Protagonisten, die alle in Berlin leben: das Paar Julia und Christoph, Studentin Leonie und natürlich der Schriftsteller Andreas. Aufgrund der häufigen Perspektiv- und Schauplatzwechsels, sowie einiger Nebenfiguren und auch einiger Auszüge und Kommentare von Nast, dauert es einige Zeit sich in die Geschichte einzufinden. Andererseits wirkt der Roman dadurch authentisch und facettenreich. Leider ist der Roman teilweise sehr in die Länge gezogen und es kommt wenig bis gar keine Spannung auf. Dennoch hat mich das geschriebene sehr fasziniert. Das Buch ist sehr negativ geschrieben und enthält viel offene, aber auch unterschwellige Gesellschaftskritik, aber „Alles leuchtet. Wenigstens für einen kurzen, wundervollen Augenblick.“
Der Schreibstil wird von mir – trotz einiger Rechtschreib- und Grammatikfehler - als sehr angenehm empfunden.
Ich habe mich jederzeit sehr gut unterhalten gefühlt, daher klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von gesellschaftskritischen Romanen.