Es geht nur um Kritik

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Bereits zu Beginn wird großes Interesse des Lesers geweckt, indem ein trauriges Ende angedeutet wird. Dadurch, dass auf etwas schreckliches hingewiesen wird, will der Leser sofort in das Geschehen einsteigen, versucht mit den Figuren vertraut zu werden und fragt sich, welche der Figuren leiden müssen. Man kommt super in die Geschichten von ihnen hinein, die alle in Berlin leben und unterschiedliche und doch ähnliche Leben führen.

Die Charaktere drücken das aus, was man selbst oft über die heutige Zeit, den Social Media, dem Vorführleben, dem Streben nach fast unmöglichem, dem (nicht) Bewusstsein des Selbst denkt. Dadurch fühlt man sich verstanden und fängt an über Dinge nachzudenken, die einem noch nicht so bewusst waren.

Doch bereits nach einigen Kapiteln beginnen die Probleme: Die anfängliche Euphorie über das Buch ist schnell verschwunden, da ich keine Verbindung zu den Figuren aufbauen konnte, sie wirkten leblos. Vielleicht war das auch Absicht, um dem Leser noch einmal zu zeigen, dass das wirkliche Leben so sein kann. Doch es machte das Lesen sehr schwer, denn immer als die Perspektive gewechselt wurde, konnte ich nicht fühlen um wen es geht. Klar wurde am Anfang immer der Name genannt, doch den konnte ich nie sofort mit einer Person in Verbindung setzten und es hätte einfach jeder von ihnen sein können.

Auch ist das Leben der Personen so ähnlich beschrieben, dass ich manchmal das Gefühl hatte alles doppelt und dreifach zu lesen, obwohl sie doch Anderes erlebten. Das gleiche gilt für ihre Gedanken. Die Idee Dinge der Gesellschaft zu kritisieren, indem die Charaktere genau das tun, aber schlecht darüber denken, hält vielen Personen den Spiegel vor die Augen. Aber in dem Buch wird durchgehend kritisiert. Einfach alles, was die Charaktere tun wird schlecht gemacht, als ob es nichts Gutes mehr geben würde und die Gesellschaft dem nicht mehr entrinnen könnte.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es einige Grammatikfehler gibt, die nicht so schlimm sind, dass sie ganze Bedeutungen auf den Kopf stellen würden, aber es stört einfach beim Lesen.



Alles in allem war der Anfang wirklich vielversprechend, die Idee hinter dem Buch ebenfalls, aber die Umsetzung war leider nicht so gut.